Da sind die Bayern gerade noch mal mit einem blauen Auge davongekommen!
Bayern mit deutlicher Selbstkritik

Der 3:2-Auswärtssieg beim Tabellenletzten SC Paderborn brachte den Münchnern zwar erstmals in dieser Saison die Tabellenführung ein. Allerdings auch die Erkenntnis, dass einiges bereits am Dienstag in der Champions League bei Tottenham Hotspur besser werden muss. (Champions League: Tottenham Hotspur - FC Bayern, ab 21 Uhr im LIVETICKER)
Etwa die Chancenauswertung!




Reihenweise ließ vor allem die Offensiv-Fraktion um Robert Lewandowski, Philippe Coutinho, Serge Gnabry und Kingsley Coman Top-Chancen ungenutzt. Mal ging der Ball drüber oder wie im Fall von Lewandowski aus elf Metern am leeren Tor vorbei (7.).
Kovac kritisiert Chancenverwertung
Entsprechend verärgert zeigte sich darüber Niko Kovac, der sich auch daran störte, am Samstag "unnötig Kraft vergeudet" zu haben für Dienstag.
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"Es ist nicht das erste Spiel, dass wir in der ersten Halbzeit von den Chancen her dominieren. Man muss auch mal mit zwei, drei Toren Unterschied in die Halbzeit gehen. Das war möglich. Das bemängele ich", wurde der Bayern-Trainer deutlich.
Auch zum Fehlschuss seines Top-Stürmers bezog Kovac Stellung: "Die Chance von Lewy ist kein Hunderter, das ist ein Tausender. Den muss man machen. Da müssen wir konsequenter sein, denn dann kommt kein Gegner zurück."
Lewandowski erzielt Rekordtor
Immerhin durfte sich Lewandowski doch noch über sein Rekordtor freuen, denn mit dem zwischenzeitlichen 3:1 markierte er bereits sein zehntes Saisontor und ist damit der erste Spieler, der nach sechs Spieltagen schon zweistellig getroffen hat. Trotzdem wurde es in der Schlussphase noch mal spannend.
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Weil die Bayern den Sack in Hälfte eins nicht zumachten, stand der Sieg gegen mutige Paderborner in Hälfte zwei auf der Kippe. Auch Manuel Neuer stellte selbstkritisch fest, dass seiner Mannschaft "Coolness, Cleverness und Routine" gefehlt habe.
Kimmich wird deutlich
Am deutlichsten wurde aber mal wieder Joshua Kimmich.
"Wir laufen unserem Anspruch hinterher. Auch die letzten Spiele, die wir deutlich gewonnen haben, waren nicht in der Art und Weise, wie wir uns das alle vorstellen. Kein Spieler ist mit der Art und Weise zufrieden. Bis Dienstag müssen wir da was draufpacken", kritisierte und forderte der 24-Jährige zugleich.
Kimmich sprach auch deshalb Klartext, weil ihm das Verballern der Offensive missfiel: "Wir haben es offensiv nicht überragend gemacht, dafür haben wir zu viele Torchancen ausgelassen. In der ersten Hälfte hätte es 3:0 oder 4:0 stehen können. Dann hätten wir es in der Defensive einfacher gehabt. Somit zittern wir immer ein bisschen bis zum Schluss", so Kimmich.
Bayern lassen Dominanz vermissen
Sein Zwischenfazit wird sich Kovac sicher genau anhören: "Man muss feststellen, dass wir es in dieser Saison noch nicht geschafft, ein Spiel über 90 Minuten dominant zu bestreiten."
Tatsächlich schafften es die Bayern wieder nicht, die komplette Partie im Griff zu haben. Mit überflüssigen Fehlpässen und einem Fast-Eigentor von Thiago per zurückgespieltem Ball auf Neuer aus rund 35 Metern brachten sie ihr eigenes, in den ersten 45 Minuten überlegenes Spiel in Gefahr - und Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne in Rage.
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Die Zahlen: In der zweiten Hälfte standen beachtliche 7:8 Torschüsse aus Sicht der Paderborner zu Buche. Insgesamt kam der Aufsteiger sogar auf elf Ecken. Letztmals erreichte Bayer 04 Leverkusen im Mai 2015 diesen Wert gegen die Bayern.
Am Ende hatten die Bayern knapp 68 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 88 Prozent. Trotzdem wurde es teilweise wild im Bayern-Spiel.
Kovac: "Müssen daraus lernen"
"Ich finde, dass wir ein bisschen zu leichtsinnig mit unserem Ballbesitz umgehen", legte Kimmich nach. Und weiter: "Wir schaffen es nicht immer, Dominanz durch sicheren Ballbesitz auszustrahlen und dadurch signalisieren wir dem Gegner immer wieder, dass etwas möglich ist."
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Sportdirektor Hasan Salihamidzic schlug in die gleiche Kerbe: "Paderborn hat uns 90 Minuten gepresst. Wir haben es nicht geschafft, die Kontrolle im Mittelfeld zu haben, die wir gewohnt sind. Da müssen wir uns steigern, wenn wir in London bestehen wollen."
Schlusswort Kovac: "Wir müssen daraus lernen. Wir machen uns das Leben schwer und ich würde mir wünschen, dass wir uns das Leben leichter machen."