Manuel Neuer hat eine schwierige Saison hinter sich. In der Rückrunde war er von vielen Verletzungen geplagt und verpasste elf Pflichtspiele des FC Bayern.
Neuer-Berater macht Bayern Druck
Seine Kritiker zählten ihn an, sahen in der Nationalmannschaft den Wachwechsel mit Marc-André ter Stegen, der im Star-Ensemble des FC Barcelona eine Weltklasse-Saison spielte, als überfällig.
Doch der einstige Welttorhüter kämpfte sich zurück. Neuer überzeugte im DFB-Trikot und auch in der Endphase im Bayern-Tor mit tollen Leistungen.
Mit inzwischen 33 Jahren befindet sich Neuer im Herbst seiner Karriere und muss sich genau überlegen, welche Ziele er noch erreichen will - und kann. Diese formuliert sein Berater Thomas Kroth in der Süddeutschen Zeitung nun klar und deutlich: "Er will die Europameisterschaft gewinnen und er will noch mal die Champions League gewinnen."
Kroth: Bayern aktuell nicht konkurrenzfähig
Auf das Ziel Europameister hat Kroth wahrlich keinen Einfluss, doch die Chancen auf den Champions-League-Titel könnte der 59-Jährige mit einem Transfer seines Klienten sehr wohl erhöhen.
Zwar ist Neuers aktueller Arbeitgeber auch stark daran interessiert, den Henkelpott zu gewinnen, doch der Berater des Bayern-Keepers sieht die Münchner im Konkurrenzvergleich im Hintertreffen.
"Manuel ist erfolgsorientiert. Mein Eindruck ist, dass der Abstand zu den vier englischen Top-Teams schon gravierend ist und der Münchner Kader aktuell noch nicht entsprechend - also konkurrenzfähig - aufgestellt ist, um auch die Ziele von Manuel ernsthaft anzugehen", sagt Kroth.
Deutet sich da etwa ein Neuer-Abschied an? Kroth macht jedenfalls Druck auf die Verantwortlichen an der Säbener Straße - und lässt Neuers Zukunft durchaus offen.
Neuer muss sich entscheiden
Der DFB-Kapitän habe bei den Bayern noch einen Vertrag bis 2021, doch danach wolle er nicht aufhören, kündigt der Berater an. "Jetzt ist die Phase, in der er sich entscheiden muss: Wie geht es perspektivisch weiter? Die Vertragsverlängerung und ein Karriereende beim FC Bayern ist natürlich das naheliegende Modell. Aber nicht das einzige", erklärt er.
Viel hängt dem Vernehmen nach von der aktuellen Transferpolitik des FC Bayern ab. Sollte der Rekordmeister im internationalen Vergleich einen Sprung nach vorne machen, ist das Karriereende in München denkbar. "Wenn er merkt, der FC Bayern klotzt ran, dann wird er noch mal richtig aufblühen", ist sich Kroth sicher.
Ein deutlicher Hinweis an die Führungsetage des FC Bayern, die noch keinen richtigen Kracher in der Offensive verpflichten konnte. "Manuel will und braucht eine Aufgabe, ein fixes Ziel", meint sein Berater. Die Ziele sehe er momentan bei einem Bayern-Verbleib gefährdet.