Für Joshua Kimmich ist die USA-Reise des FC Bayern zugleich sein erster Besuch in den Vereinigten Staaten.
Kimmich fordert Neuzugänge
Er selbst, so kennt man ihn, will trotz der Reise-Strapazen in Amerika den Grundstein für eine weitere Saison als Dauerbrenner des Rekordmeister legen. Sein persönliches Ziel: Noch mehr Titel gewinnen, am liebsten aber die Champions League.
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Dafür fordert der 24 Jahre alte Defensiv-Allrounder im SPORT1-Interview Neuzugänge.
SPORT1: Herr Kimmich, Akku wieder aufgeladen?
Joshua Kimmich: Klar. Der Akkustand ist wieder im grünen Bereich, denn so lange hatten wir noch nie Urlaub. Ich bin gut erholt. Jetzt kann es losgehen.
SPORT1: Letzte Saison absolvierten Sie 48 von 49 Pflichtspielen. Da scheint das Ziel für diese Saison klar zu sein, oder?
Kimmich: Es sollte jedenfalls nicht mehr passieren, dass ich ein Spiel wegen einer Gelbsperre verpasse. Es war schon bitter, das Rückspiel gegen Liverpool verpasst zu haben. Vor allem wegen der Bedeutung dieses Spiels. Was meine körperliche Fitness anbelangt, ging es im letzten Jahr nicht besser. Das versuche ich beizubehalten. Ich werde wieder viel investieren, damit ich in dieser Saison wieder so intensiv durchziehen kann.
SPORT1: Gibt es etwas, was Sie verbessern wollen?
Kimmich: Ich hatte in der vergangenen Saison zwar einige Assists durch Standards, aber das könnten noch ein bisschen mehr sein, sodass wir dadurch noch mehr Tore erzielen. Die Defensivarbeit ist natürlich auch wichtig. Es ist jedenfalls nicht so, wie viele denken, dass ich gar nicht am Verteidigen bin. Da ist schon eine Balance bei mir vorhanden – vor allem in den großen Spielen. Ich möchte auf jeden Fall an die letzte Saison anknüpfen, denn ich hatte meinen Anteil am Double und will auch in dieser Saison wieder Anteil an Erfolgen haben. Wir wollen ja wieder ein bisschen was gewinnen.
SPORT1: Viele Führungsspieler haben den FC Bayern bislang verlassen. Bedeutet das noch mehr Verantwortung für Sie?
Kimmich: Ich gehe an die Sache so ran wie in der vergangenen Saison. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas ansprechen muss, weil mir etwas auffällt, dann werde ich das auch intern tun. Auf dem Platz wird sich nicht viel ändern, weil ich eh ein emotionaler Typ bin der versucht, seine Mitspieler mitzureißen und mit einer guten Einstellung vorangeht.
SPORT1: Mit Rafinha hat ihr Backup den Verein verlassen. Brauchen Sie neue Konkurrenz?
Kimmich: Das muss der Verein entscheiden. Aber Benjamin Pavard kann hinten rechts spielen und ein paar Jugendspieler auch. Trotzdem gilt es für mich, so wenig Spiele wie möglich zu verpassen. Aber klar, Konkurrenz tut immer gut und wenn ein Konkurrent da sein sollte, wird es mich auch anstacheln. Wenn nicht, wissen die Verantwortlichen trotzdem, dass sie sich auf mich verlassen können. Von daher blicke ich der Sache entspannt entgegen.
SPORT1: Karl-Heinz Rummenigge hat im SPORT1-Interview gesagt, dass der Verein nach der Champions League lechzt. Sie auch?
Kimmich: Die Champions League zu gewinnen ist mein Kindheitstraum. Mit den Bayern hat man jede Saison die Chance, den Henkelpott zu holen. Das war auch ein Grund, warum ich damals hierher gewechselt bin. Natürlich wollen wir jedes Jahr Meister werden und den DFB-Pokal gewinnen. In der letzten Saison war das nicht einfach, aber wir haben es trotzdem geschafft. In dieser Saison will ich aber wieder in der Champions League attackieren, denn letztes Jahr war das, was wir da gezeigt haben, nicht genug. Klar, wir sind gegen den Champions-League-Sieger (Liverpool, d. Red.) ausgeschieden, aber wir können es besser.
SPORT1: Mit dem aktuellen Kader dürfte es schwer werden in der Champions League.
Kimmich: Wir haben viele Spieler mit hoher Qualität, aber ob das von der Breite her am Ende ausreicht, um damit in die Saison gehen zu können? Man sieht das auch daran, wie viele Jugendspieler uns auf der USA-Tour begleiten. Wir haben aktuell 17 Feldspieler. Wenn man in der Champions League aber wirklich was reißen will, dann könnten wir vielleicht noch den einen oder anderen brauchen.
SPORT1: Ihr Bauchgefühl bei Leroy Sané: Kommt er zum FC Bayern oder nicht?
Kimmich: Mein Bauchgefühl sagt mir gar nichts. Ich würde mir wünschen, dass er kommt, aber ich weiß nicht was er machen wird.