Der Vorstandsboss des FC Bayern München bleibt dabei und gibt Niko Kovac keine Job-Garantie über den kommenden Sommer hinaus.
Rummenigge und Salihamidzic verweigern Kovac Job-Garantie
Nach der vertagten Meister-Entscheidung am 33. Bundesliga-Spieltag ließ sich Karl-Heinz Rummenigge in mehreren Mediengesprächen nicht die Aussage entlocken, dass Kovac (Vertrag bis 2021) auch in der kommenden Saison Trainer des Rekordmeisters bleibt.
Auch Hasan Salihamidzic konnte diese Frage am Samstagabend im ZDF-Sportstudio nicht klar und deutlich beantworten und wich ihr aus. Der Sportdirektor machte lediglich klar, dass Kovac seine Unterstützung habe, er aber nur für sich und nicht für Präsident Uli Hoeneß oder Rummenigge sprechen könne.
Ist vor allem Rummenigge nicht überzeugt von der Arbeit des 47-Jährigen, obwohl der beste Chancen hat, seine Debütsaison mit dem Double zu krönen? Oder steckt etwas anderes dahinter?
Nach dem 0:0 bei RB Leipzig machte er Andeutungen, die sich in beide Richtung interpretieren ließen.
"Haben gar kein Problem"
"Grundsätzlich habe ich überhaupt kein Problem mit diesem Trainer", betonte er auf SPORT1-Nachfrage: "Im Gegenteil. Wir haben ein gutes Verhältnis. Ich glaube nur, dass es am Ende des Tages unsere Aufgabe ist, die Mannschaft, den Trainer und alle ein Stück in die richtige Richtung zu begleiten, damit wir am nächsten Samstag hoffentlich die Schale in den Händen halten."
Rummenigge deutlicher: "Ich bin kein Freund dieser Garantien und auch nicht davon, die Spieler und den Trainer nur zu loben. Ich habe festgestellt: manchmal wird das mit Bequemlichkeit bezahlt und das ist bei Bayern München nicht der richtige Weg."
Rummenigges viel diskutierte Verweigerungshaltung, sein öffentlicher Flirt mit Xabi Alonso für einen künftigen Trainerjob bei Bayern: Alles vielleicht nur ein Psycho-Trick, damit Kovac die Zügel nicht schleifen lässt oder muss er wirklich nach Saisonende gehen?
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"Die Laufzeit des Vertrags ist doch bekannt"
"Wir müssen dafür sorgen, dass die Spannung in der Mannschaft erhalten bleibt und dass die Erfolge bei Bayern München so kontinuierlich bleiben, wie in den vergangenen 20, 30 Jahren", sagte Rummenigge. "Jeder, der bei Bayern gespielt hat, weiß, dass du in gewisser Kontinuität diese Leistung bringen musst. Das werden wir schon hinkriegen." Zudem hatte er bei Sky die Nachfrage, ob Kovac definitiv der "Trainer für die kommenden Jahre" sei, ins Leere laufen lassen: "Die Laufzeit des Vertrages ist doch bekannt."
Ganz sicher kann sich Kovac seines Jobs beim Rekordmeister scheinbar noch immer nicht sein. Was zudem auffiel: In der Mixed Zone war es Rummenigge auch ein Anliegen herauszustellen, dass Kovac aus seiner Sicht nicht unter so erschwerten Bedingungen arbeite.
Diverse Experten, unter anderem auch Stefan Effenberg im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1, hatten zuletzt dafür plädiert, bei der Bewertung Kovac' zu berücksichtigen, dass das Team im Umbruch sei. Gegen diesen Perspektive wehrte sich Rummenigge: "Ich sehe das nicht so mit dem Umbruch. Wir haben junge Spieler integriert, aber ich glaube, der Mix in der Mannschaft ist sehr gut. Jeder der Bayern kennt, weiß, dass man bei Bayern München Erfolg haben muss. Am Ende des Tages müssen wir alle liefern. Das gilt für die Mannschaft, für die Spieler, das Management und am Ende des Tages auch für den Trainer", sagte der 63-Jährige.
Was Rummenigge aber auch klar herausstrich: "Ich bin überzeugt, dass Niko nächste Woche seine erste Bundesliga-Meisterschaft als Trainer feiern wird." Und wenn nicht? "Dann war es eine Scheiß-Saison", sagte Salihamidzic.
Womöglich wäre das auch das Ende von Kovac.