Die Entscheidung im Titelrennen der Bundesliga ist vertagt, der FC Bayern München hat den ersten Matchball im Fernduell mit Borussia Dortmund vergeben.
Videobeweis verhindert Bayern-Party
Der Rekordchampion kam am 33. Spieltag bei RB Leipzig in der munteren Generalprobe für das Pokalfinale am 25. Mai nicht über ein 0:0 hinaus. Der Meisterschaftskampf findet erst am letzten Spieltag am kommenden Wochenende ein Ende.
Die Bayern empfangen dann mit zwei Punkten Vorsprung auf den BVB Eintracht Frankfurt, aller Voraussicht nach auch mit dem anscheinend nur leicht verletzten Thiago, der in Leipzig ausgewechselt werden musste.
Dortmund - gegen Fortuna Düsseldorf knapp mit 3:2 erfolgreich - gastiert bei Borussia Mönchengladbach und ist erneut auf Schützenhilfe angewiesen (SERVICE: Spielplan der Bundesliga).
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Die Münchner, denen ein Treffer von Leon Goretzka (50.) nach Videobeweis aberkannt wurde, haben aber immer noch beste Chancen auf die siebte Meisterschaft in Folge sowie das Double. Das Pokal-Endspiel in Berlin gegen Leipzig dürfte angesichts des offenen und offensiv geführten Bundesliga-Duells am Samstag ein würdiges werden (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER).
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Lewandowski vor Goretzka-Tor im Abseits
Die am meisten diskutierte Szene des Spiels passierte kurz nach der Pause: Goretzka traf mit einem Scherenschlag aus acht Metern sehenswert, nachdem Ibrahima Konaté zuvor eine Kopfballabwehr misslungen war.
Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) wertete das Tor nach dem Eingreifen des VAR aber nicht: Robert Lewandowski hatte zuvor hauchdünn und nur mit Hilfe der technischen Hilfsmittel erkennbar mit dem Fuß im Abseits gestanden.
Die Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge registrierten die Entscheidung auf der Ehrentribüne frustriert, Kovac meldete später bei Sky Zweifel an, als er mit den Bildern der Szene konfrontiert wurde: "Vielleicht müsste man die Linie nach oben ziehen und schauen, ob dort auch etwas passiert ist."
RB Leipzig verhindert Meister-Party
Die Bayern-Fans im Gästeblock sangen schon vor Anpfiff von der Meisterschaft. Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte Großes im Blick. "Das sind die großen Spiele, wo man den Titel festmachen kann. Jeder auf dem Platz und auf der Bank ist heiß", sagte er bei Sky (SERVICE: Tabelle der Bundesliga).
Die Spieler mühten sich, der Aussage des Vorgesetzten Taten folgen zu lassen. Vor 41.939 Zuschauern in der ausverkauften und stimmungsvollen Leipziger Arena - darunter Bundestrainer Joachim Löw und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz - bekamen die Bayern aber gegen forsche Gastgeber nach guten ersten zehn Minuten zunehmend Probleme.
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Der Tabellendritte Leipzig zeigte wenig Respekt und blieb seiner gewohnt offensiven Ausrichtung treu. Spielmacher Emil Forsberg verteilte die Bälle im Mittelfeld klug, der sprintstarke Nationalstürmer Timo Werner stieß immer wieder in die freien Räume und sorgte für Gefahr, defensiv agierte RB sehr geschlossen. Was lange fehlte, waren die großen Chancen. Yussuf Poulsen (11.) verfehlte nach einer guten Kombination, ansonsten blieb es vor dem Tor weitgehend ruhig.
Ribéry und Robben spät eingewechselt
Die Bayern wirkten in dieser Phase ratlos. Gegen das starke Leipziger Pressing war das Kovac-Team häufig zu Sicherheitspässen gezwungen. Erst mit der ersten großen Möglichkeit durch Serge Gnabry (28.) wuchs das Münchner Selbstvertrauen. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Gnabry (38.) erneut am starken RB-Torwart Peter Gulacsi scheiterte. Auf der Gegenseite versuchte es der von München umworbene Werner (40.).
Nach der Pause kam Bayern mit Dampf aus der Kabine und blieb auch nach dem aberkannten Tor spielbestimmend. RB beschränkte sich vornehmlich auf Konter, spielte diese aber nicht gut aus.
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Die Entscheidung konnte Bayern aber letztlich nicht erzwingen, auch nicht durch die späten Einwechslungen der scheidenden Franck Ribéry (78.) und Arjen Robben (89.). Neun Minuten vor Schluss musste Thiago mit einer Knieprellung raus, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gab aber Entwarnung: Er werde aller Voraussicht nach am kommenden Samstag spielen können, "es geht ihm gut".
Trotz des vergebenen Matchballs lobte Kovac: "Wir haben das ab der 20. Minute alles richtig gemacht waren klar überlegen, aber haben uns nicht belohnen können."