Da hatte aber jemand verdammt gute Laune! Und zwar Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke, der am Donnerstagabend bei einem "Kneipengespräch" bei Tilman Kuban zu Gast war, dem neuen Vorsitzenden der Jungen Union. Die rund 100 Gäste im Klubheim des TSV Kirchdorf kamen voll auf ihre Kosten.
Watzke stichelt gegen die Bayern
Natürlich ging es um das spannende Titelrennen in der Bundesliga. Watzke konnte sich bei diesem Thema nicht verkneifen, die eine oder andere Spitze gegen großen Rivalen FC Bayern zu setzen. "70 Prozent der Deutschen drücken gefühlt Dortmund die Daumen", sagte der 59-Jährige mit einem schelmischen Grinsen in Richtung München.
"Wenn die Meisterfeier auf dem Marienplatz stattfindet, kommen 3000 Leute plus 1500 Touristen", stichelte Watzke. "Die gucken: Was ist denn da los, okay, da gehen wir mal vorbei. Bei uns wäre der Titel eine ganz andere Nummer."
Er weiß, dass ganz Dortmund nach der Meisterschaft lechzt. Der Fußball hat in der größten Stadt des Ruhrgebiets einen unglaublichen Stellenwert. "Am Spieltag ist es, wie wenn woanders Weihnachten gefeiert wird und überall die Weihnachtsbeleuchtung hängt", schwärmte Watzke. "Bei uns hängen überall Fahnen. Die Leute sind elektrisiert. Und wenn so ein Klub Deutscher Meister wird, hat das ein anderes Gewicht."
Damit der BVB sich den Traum von der Meisterschaft erhält, muss am Samstag ein Sieg her. Und zwar in einem ganz besonderen Spiel: Es steht das große Derby gegen den FC Schalke 04 an. (Das Derby im LIVETICKER)
Mehr als ein normales Fußballspiel. Auch Watzke ist bereits voller Vorfreude, aber auch Nervosität.
"Ich hoffe, dass ich es im Derby bis zum Schluss aushalte", meinte er nicht ohne Sorge. Dann beendete er das Gespräch, das vielsagende 90 Minuten lang ging: "Ich muss jetzt weg, es ist ja am Wochenende Derby."