Wieder Wirbel bei den Klub-Granden des FC Bayern: Uli Hoeneß hat Paul Breitner von der Ehrentribüne in der Allianz Arena verbannt.
Breitner verbannt: Bayern reagiert
Der Präsident legte Breitner einem Bericht der Bild zufolge nahe, sich nicht mehr im Ehrengast-Bereich des Münchner Stadions blicken zu lassen. Die Nachricht wurde ihm von Finanz-Vorstand Jan-Christian Dreesen überbracht, nicht von Hoeneß selbst, erklärte Breitner.
"Es gab einen Anruf von Herrn Dreesen, mir werde von Uli Hoeneß nahegelegt, mich auf absehbare Zeit nicht im Ehrengast-Bereich blicken zu lassen", sagte Breitner der Bild.
Bayern bestätigt Breitner-Verbannung
Dreesen bestätigte bei Spiegel online Breitners Ausschluss, den er telefonisch mitgeteilt habe. "Wir haben gemeinsam entschieden, dass er im Ehrengastbereich der Allianz Arena nicht mehr willkommen ist", sagte Dreesen.
Die "mehr als geringschätzigen Äußerungen über den FC Bayern und dessen handelnde Personen" in der Sendung Blickpunkt Sport seien der Grund gewesen.
Breitner schickt Ehrenkarten zurück
Breitner reagierte gelassen auf den Anruf von Dreesen: "Ich habe ihm gesagt: Damit habe ich ohnehin gerechnet. Und ich möchte den ein oder anderen im Moment sowieso nicht sehen."
Der 67-Jährige zog auch eigene Konsequenzen aus der Auseinandersetzung. Nach dem Gespräch mit Dreesen habe er beschlossen, seine zwei Ehrenkarten zurückzuschicken: "Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich Freikarten will."
Auf SPORT1-Nachfrage bestätigte Breitner die Richtigkeit der Meldung. "Alles, was dort geschrieben steht, ist genau so passiert. Ansonsten werde ich mich zu dieser Angelegenheit in keinem weiteren Medium mehr äußern."
Scharfe Kritik an Bayern-Bossen sorgt für Verstimmung
Auslöser für die Eskalation war Breitners Schelte nach der denkwürdigen Bayern-PK an Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Mit diesem Auftritt haben sie die Arbeit kaputt gemacht, die der Verein in den letzten Jahren gemacht hat, um aus dem Arroganz-Image herauszukommen", hatte Breitner bei Blickpunkt Sport im Bayerischen Rundfunk unmittelbar danach geäußert.
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Besonders der Auftritt seines Freundes Hoeneß stieß der Bayern-Legende dabei auf. "Karl-Heinz (Rummenigge, Anm. d. Red.) kommt vorbereitet da rein, bringt das Grundgesetz vor - und zehn Minuten später tritt der neben ihm dieses Grundgesetz mit Füßen. Und das schon seit einem halben Jahr", sagte Breitner bezüglich der Kritik von Hoeneß am ehemaligen Bayern-Profi Juan Bernat.
Breitner weiter: "Bei Uli Hoeneß geht es immer um die FC-Bayern-Familie. Da müssten jetzt die Kinder der Familie sagen: Für den Papa müssen wir uns jetzt gewaltig schämen."
Der 67 Jahre alte Breitner war selbst lange mit den Bayern verbunden: Er war Teamkollege von Hoeneß und Rummenigge, später auch Berater, Chefscout und zuletzt Markenbotschafter des Klubs. 2017 legte er diesen Posten nieder, um sich mehr auf seine Immobiliengeschäfte konzentrieren zu können.