Der Druck auf Trainer Niko Kovac wird beim FC Bayern München immer größer.
Bayern wirft Sieg gegen Fortuna weg
Der Deutsche Meister musste gegen den Aufsteiger und Tabellenvorletzten Fortuna Düsseldorf nach einem Dreierpack von Dodi Lukebakio einen herben Dämpfer hinnehmen. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Die Bayern kamen gegen das Team von Trainer Friedhelm Funkel trotz einer 3:1-Führung nach einer erneut glanzlosen Leistung nicht über ein blamables 3:3 (2:1) hinaus.
Der Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund beträgt nun schon neun Punkte. (Tabelle der Bundesliga)
"So wird es mit der Aufholjagd natürlich schwierig", meinte ein sichtlich angefressener Thomas Müller nach dem Spiel bei Sky: "Wenn man hier zuhause gegen Düsseldorf drei Tore zulässt, muss man sich an die eigenen Nase fassen. Wir sind offensichtlich gerade in einer Phase, in der alles bestraft wird."
Bereits am Dienstag (21.00 Uhr) sind die Münchner in der Champions League gegen Benfica Lissabon erneut gefordert. Mit einem Punkt können sie das Achtelfinale erreichen.
Doppelpack von Müller reicht FC Bayern nicht
Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena brachte Niklas Süle sein Team in der 17. Minute in Führung.
Der zuletzt immer wieder in die Kritik geratene Thomas Müller erhöhte auf 2:0 (20.). Der auffällige Ludebakio verkürzte kurz vor der Pause überraschend auf 1:2 (44.).
Erneut war Müller (58.) erfolgreich, ehe Ludebakio noch zweimal (77. und 90.+3) traf. (Ergebnisse und Spielplan)
Die Bayern setzten damit ihre Negativserie mit jetzt schon vier sieglosen Liga-Heimspielen fort. Für die Fortuna war es im Abstiegskampf ein Achtungserfolg, die Lage bleibt aber weiter kritisch.
Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte nach der jüngsten Durststrecke mit nur zwei Siegen aus sieben Spielen und der Niederlage in Dortmund eine Reaktion gefordert. Man sei "in der Bringschuld", betonte auch Müller.
Fortuna Düsseldorf immer wieder gefährlich
Doch zunächst einmal erwischte die Fortuna den besseren Start. Bereits nach 56 Sekunden zwang Lukebakio Bayern-Keeper Manuel Neuer zu einer Parade.
Kurz darauf parierte Neuer einen Schuss von Takashi Usami. Die Bayern, die kurzfristig auch noch auf Serge Gnabry (Adduktorenprobleme) verzichten mussten, übernahmen danach mehr und mehr die Kontrolle, fanden aber gegen die dicht stehenden Düsseldorfer erst einmal keine Lücke. So verfehlte Jerome Boateng aus der Ferne knapp das Ziel (14.).
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Müller veredelt Boateng-Pass
Besser traf Süle, der nach einem Eckball eine Konfusion im Fortuna-Strafraum ausnutzte. Wenig später verwertete Müller einen feinen Pass von Boateng.
Für den Nationalspieler, der vom Verein vor der Partie für sein 100. Länderspiel ausgezeichnet wurde, war es der dritte Saisontreffer. Als die Bayern alles im Griff zu haben schienen, schlug die Fortuna fast aus dem Nichts doch noch zu.
Die Münchner zeigten sich aber wenig beeindruckt und blieben nach dem Wechsel am Drücker, auch wenn sie einmal mehr kaum spielerischen Glanz verbreiteten.
Das 3:1 bildete allerdings eine Ausnahme: Torjäger Robert Lewandowski legte fein mit der Hacke ab, Müller zirkelte den Ball präzise ins Eck. Fortuna gab sich nicht auf und belohnte sich noch.
Bayern-Abwehr von Düsseldorf überrumpelt
Vor allem die Abwehr der Münchner zeigte sich aber einmal mehr wacklig und ließ sich von Fortunas Kontern überrumpeln.
Das 2:3 aus Düsseldorfer Sicht war wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Lukebakio zunächst nicht gegeben worden - nach Rücksprache und Videobeweis ließ Schiedsrichter Sven Jablonski das Tor doch zählen. Eine korrekte Entscheidung.
Die Fortuna ließ insgesamt noch mehrere Großchancen aus, die die nicht immer sattelfeste Bayern-Abwehr anbot. So setzte Oliver Fink in der 66. Minute einen freien Flugkopfball nur knapp neben das Tor von Manuel Neuer.