Der ehemalige Bayern-Trainer Felix Magath hat Niko Kovac trotz der anhaltenden Krise der Münchner verteidigt.
Magath hinterfragt Bayern-Bosse
"Ein Trainer ist nie alleine auf der Welt, kein Trainer kann alleine in einem Verein etwas machen. Die Position des Trainers wurde in den letzten Jahrzehnten immer weiter geschwächt. Immer den Trainer als Schuldigen hinzustellen, ist nicht die Lösung", sagte Magath im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.
Magath kritisiert Bayern-Führung
Der 65-Jährige sieht vor allem die Führung der Bayern in der Pflicht. "Warum hat der FC Bayern im Sommer nichts für seinen Kader getan, warum haben sie nichts verändert?", so Magath, der im Fall von Kovac auch die Rückendeckung der Verantwortlichen vermisst.
"Ich glaube schon, dass er hinsichtlich möglicher Transfers etwas gesagt hat, aber ich weiß nicht, ob er da die nötige Unterstützung bekommen hat. Da habe ich meine Zweifel, das habe ich auch so erlebt", erklärte der Europameister von 1982, der von 2004 bis 2007 als Trainer an der Säbener Straße fungierte.
Hoeneß erhöht Druck auf Kovac
Am Samstag hatte Uli Hoeneß nach dem enttäuschenden 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf den Druck auf Kovac erhöht. "Es gibt sicherlich Gesprächsbedarf. Wir müssen uns über das Wochenende alle miteinander Gedanken machen, wie wir aus der Situation wieder herauskommen", grantelte der Bayern-Präsident.
"Am Dienstag haben wir ein schweres Spiel vor uns und danach müssen wir analysieren, wo wir gerade stehen", so Hoeneß weiter. Nach dem vierten Heimspiel in Folge ohne Sieg, wirkt Kovac angezählt.
"Aus dem, was Uli Hoeneß gesagt hat, kann man nichts schließen, da kann alles passieren. Ich kann mir vorstellen, dass er noch eine Chance bekommt", macht Magath seinem Trainer-Kollegen Hoffnung.
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Bobic sieht Mannschaft in der Pflicht
Auch Fredi Bobic nahm den ehemaligen Eintracht-Coach in Schutz. "Ihn jetzt als Problem auszumachen, halte ich für falsch. Was soll ein anderer Trainer denn jetzt besser machen?", sagte Frankfurts Sportvorstand: "Sie haben im Kader nichts gemacht und jetzt sind ihm durch Verletzungen auch noch einige Spieler weggebrochen. Bei solchen Toren, die sie bekommen, kann kein Trainer der Welt etwas machen."
Der 47-Jährige sieht das Problem der aktuellen Krise eher in der Mannschaft angesiedelt. "Sie haben unheimlich viel Qualität in der Mannschaft. Die Frage ist, sind es nur Häuptlinge. Oder gibt es auch Indianer, oder fühlen sich alle als Häuptlinge, da fehlt mit ein bisschen die Struktur. Eine Mannschaft, wie der FC Bayern muss sich von den Namen her selbst organisieren können", so Bobic.