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Robert Lewandowski bekennt sich zum FC Bayern - SPORT1-Kommentar

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Robert Lewandowski bekennt sich zum FC Bayern - SPORT1-Kommentar

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Lewandowskis Bekenntnis ist scheinheilig

Robert Lewandowski bleibt beim FC Bayern - weil ihn alle wieder lieb haben, wie er sagt. Ehrlich geht anders, findet SPORT1-Chefreporter Florian Plettenberg.
Joshua Kimmich spricht vor dem Spiel gegen Hoffenheim am Freitag sehr offen über das "Lewandowski-Thema". Kimmich fordert mehr gegenseitige Wertschätzung.
Robert Lewandowski bleibt beim FC Bayern - weil ihn alle wieder lieb haben, wie er sagt. Ehrlich geht anders, findet SPORT1-Chefreporter Florian Plettenberg.

Robert Lewandowski ist mit dem Herzen also wieder beim FC Bayern.

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Dem Fußball-Romantiker mag bei solchen Liebesbekundungen das Herz aufgehen, mir ringen Lewandowskis Sätze nur ein müdes Lächeln ab.

Sein "Ich bleibe, weil mich wieder alle lieb haben"-Bekenntnis ist für mich an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten.

Vor allem, weil er vermeintlich fehlenden Rückhalt vom Verein als Vorwand nimmt, seine von ihm selbst forcierten Wechselabsichten zu legitimieren.

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Als er in der entscheidenden Phase der vergangenen Saison Kritik einstecken musste, wo er unter anderem beim Aus in der Champions League gegen Real Madrid blass und torlos blieb, habe er die Rückendeckung der Bayern-Verantwortlichen vermisst, klagt Lewandowski jetzt - rund vier Monate später. Was er alles habe lesen müssen, habe ihm zu schaffen gemacht, sagte er der Sport Bild, er habe sich allein gelassen und bei den Bayern nicht mehr wohl gefühlt.

Ja, es gab mediale Kritik. Damit sollte Lewandowski als Profi aber umgehen können. Und die vermeintlich ausgebliebene Reaktion der Bayern-Verantwortlichen?

Nach der Hinspiel-Niederlage gegen Real bezeichnete Jupp Heynckes Lewandowski als "Weltklassespieler", auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic verteidigte den Großverdiener gegen Kritik.

Vor dem Rückspiel betonte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, dass man "froh" sei, Lewandowski zu haben. Und auch noch einige Tage nach dem Champions-League-Aus lobte Rummenigge den Polen ausdrücklich: "Er ist einer der besten Mittelstürmer der Welt."

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Bayern-Präsident Uli Hoeneß ließ Ende Mai zwar aufhorchen, als er den "einen oder anderen Spieler" forderte, "der in den wichtigen Spielen Höchstleistungen bringt". Damit mag er auch Lewandowski gemeint haben, es durften sich aber genauso gut etliche andere Spieler angesprochen fühlen.

Als Lewandowski kurz vor dem WM-Start mittels des eigens engagierten Star-Beraters Pini Zahavi seine Wechselabsichten streuen ließ, machte Hoeneß dann auch unmissverständlich klar: "Wir werden der Fußballwelt beweisen, dass der Verein noch immer der Stärkere ist."

Mit anderen Worten: Wir werden Lewandowski behalten, weil er einen bis 2021 gültigen Vertrag hat - und weil wir ihn sportlich brauchen. Lewandowskis Argumente für seine Wechselabsichten wirken daher wie blanker Hohn.

Durch seinen öffentlichen Transferpoker hat sich Lewandowski schlichtweg selbst ins Abseits gestellt, auch innerhalb des Teams. Jetzt, wo er weiß, dass er bleiben muss, und auf den Rückhalt seiner Mitspieler und der Fans angewiesen ist, rudert er zurück.

Ehrlicher wäre es gewesen zu sagen: "Ja, ich wollte weg und wäre auch sofort gewechselt, wenn ich gedurft hätte. Ich bleibe jetzt bei Bayern, weil ich bleiben muss."

Das wäre Klartext gewesen. Alles andere ist für mich scheinheilig.