Vom Supercup aus Frankfurt berichten die SPORT1-Reporter Florian Plettenberg und Holger Luhmann
Bayern in Sorge um Alaba
Hasan Salihamidzic stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Bayerns Sportdirektor war zu David Alaba geeilt, als der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bank kauerte. Sorgenvoll beugte er sich über den Österreicher - und schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen.
Dem FC Bayern droht der bittere Ausfall des einzigen Linksverteidigers mit Format im Kader. Alaba verletzte sich in der Schlussphase des Supercups bei Eintracht Frankfurt (5:0) nach einem Foul von Danny da Costa am linken Knie und konnte nicht mehr weiterspielen. Da die Bayern bereits dreimal gewechselt hatten, mussten sie die Partie in Unterzahl beenden.
Alaba wurde gestützt und in die Kabine gebracht. Bei der Siegerehrung fehlte er.
Alaba traurig in der Kabine
Nach der Partie saß der 26-Jährige geknickt in der Kabine. "Er war doch sehr traurig", berichtete Trainer Niko Kovac.
"Das ist der Wermutstropfen", hatte Kovac zuvor im ZDF gesagt: "Er hat einen Schlag gegen das Knie bekommen. Ich hoffe, dass es nur eine Prellung ist. Wir werden das jetzt untersuchen müssen. Ich hoffe für uns und für ihn, dass nichts Ernsthaftes passiert ist."
Über einen möglichen Kreuzbandriss wolle er gar nicht nachdenken, ergänzte Salihamidzic bei Eurosport.
Noch in der Nacht unterzog sich Alaba in Frankfurt einer MRT-Untersuchung, die Bekanntgabe der Diagnose steht noch aus.
"Ich habe ihn nur bandagiert gesehen. Er hat gesagt, dass er jetzt untersucht wird", erklärte Thomas Müller. "Wir werden sehen, was dabei rauskommt. Das wäre natürlich bitter, dass gleich im ersten Pflichtspiel etwas passiert. Egal wie es ausgeht, das müssen wir irgendwie auffangen."
FC Bayern: Keine Alternativen für Alaba
Das wäre allerdings alles andere als eine leichte Aufgabe. Mit Juan Bernat steht derzeit nur ein weiterer etatmäßiger Linksverteidiger im Kader.
Der Spanier konnte in seiner Zeit in München auch verletzungsbedingt nur selten überzeugen und galt als Wechsel-Kandidat für den Sommer. In der vergangenen Saison vertraute Jupp Heynckes in Alabas Abwesenheit zumeist eher dem Brasilianer Rafinha, der eigentlich auf der rechten Seite zuhause ist. Nicht die besten Voraussetzungen für einen Angriff auf alle drei Titel.
Kovac denkt über Neuzugänge nach
Sollte Alaba tatsächlich länger ausfallen, stellte Kovac daher bereits in Aussicht, dass die Bayern noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden könnten.
"Ich habe eine sehr gute Mannschaft. Wir haben 21 Feldspieler und ich habe die Qual der Wahl. Sollte es sich herausstellen, dass wir eine Verletzung bei David haben, werden wir aber schauen", so der 46-Jährige.
Trotz des prall gefüllten Festgeldkontos hoffen bei den Bayern alle, dass dieses düstere Szenario nicht eintreten wird.
-----
Lesen Sie auch: