Nicht nur beim Meister, auch beim Vizemeister hat der Videobeweis für einen turbulenten Bundesliga-Auftakt gesorgt.
Schiri-Ärger bei Schalker Fehlstart
In einem von zahlreichen strittigen Szenen überschatteten Spiel hat der FC Schalke 04 am Ende einen Fehlstart hingelegt. Durch ein spätes Tor von Daniel Ginczek (90.+4) verloren die Königsblauen in Unterzahl 1:2 (0:1) beim VfL Wolfsburg.
Der eingewechselte Nabil Bentaleb hatte der Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco erst kurz vor Schluss mit einem Foulelfmeter in Unterzahl den Ausgleich beschert (85.), nachdem Abwehrspieler Matija Nastasic wegen groben Foulspiels nach Videobeweis die Rote Karte (65.) gesehen hatte.
Zu dem Zeitpunkt lag Wolfsburg durch einen Kopfballtreffer von John Anthony Brooks nach einem Eckball (33.) in Führung.
Schiri Ittrich revidiert Rot für Wolfsburg
Für eine Kuriosität sorgte Schiedsrichter Patrick Ittrich: Der Hamburger stellte VfL-Neuzugang Wout Weghorst zunächst auf Hinweis seines Linienrichters wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit vom Platz (68.). Danach holte er den Stürmer nach Ansicht der Videobilder wieder zurück und zückte nur Gelb.
Eine Entscheidung, die bei den Beteiligten für Zündstoff sorgte. Trainer Domenico Tedesco musste von Ittrich vehement ermahnt werden.
"Ich habe dem Vierten Offiziellen eine Frage gestellt, eine ganz normale Frage und dann wurde ich durchbeleidigt", beschwerte sich Tedesco bei Sky. Gegen diesen Vorwurf verteidigte sich der Referee.
"Ich habe versucht, auf ihn einzuwirken, das war ein bisschen lauter und emotionaler von meiner Seite. Ich sehe es auch manchmal nicht ein, immer zurückzustecken. Da wollte ich ihm in aller Deutlichkeit klar machen, dass gewisse Verhaltensweisen nicht gehen", sagte Ittrich. "Wenn er denkt, ich hätte ihn beleidigt, dann in aller Form: Entschuldigung."
Merk von Videobeweis irritiert
Derweil äußerte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Markus Merk bei Sky sein Unverständnis über den zurückgenommenen Platzverweis von Weghorst. Für ihn war die Aktion "klar Rot".
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Ittrich habe auf dem Feld "die vollkommen richtige Entscheidung getroffen. Warum der Videoschiedsrichter dort eingreift, erschließt sich mir nicht", sagte Merk.
Ein sichtlich genervter Mark Uth sprach nach dem Spiel von "vielen Entscheidungen, die gegen uns getroffen wurden".
Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia stellte durch die Aufregung um den Videobeweis und die vielen Unterbrechungen "eine Riesen-Hektik" fest, die den Spielfluss gestört habe. "Das ist das Problem, was wir haben in Deutschland", sagte er.
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