Der Gang in die Fankurve fiel den Spielern des Hamburger SV nach der 0:3 (0:1)-Niederlage bei Eintracht Frankfurt sichtlich schwer.
HSV beschwört Mini-Chance
Es schien, als seien sie selbst nicht sicher, wie real die Hoffnung auf den Bundesliga-Klassenerhalt tatsächlich noch ist.
Vor dem letzten Saisonspiel am kommenden Samstag gegen Borussia Mönchengladbach steht der HSV vor dem Super-GAU. Der erste Abstieg der Vereinsgeschichte ist ganz nah. Mal wieder.
Nur mit einem Sieg hat der letzte verbliebene Bundesliga-Dino die Chance auf die Rettung durch die Relegation. Und das auch nur, wenn der VfL Wolfsburg zeitgleich gegen den bereits abgestiegenen 1. FC Köln verliert. (Der SPORT1-Tabellenrechner)
Titz hofft: "Im Fußball ist alles möglich"
Wie seit Wochen klammerten sich die Hamburger trotzig an den Strohhalm der Hoffnung. "Wir wissen: Im Fußball ist vieles möglich", sagte Trainer Christian Titz. (Alle Ergebnisse im Überblick)
Aaron Hunt ergänzte bei Sky: "Wir haben immer noch eine Chance, auch wenn sie jetzt ein bisschen kleiner geworden ist. Aber sie ist immer noch da. Wolfsburg hat uns heute auch am Leben gelassen." (Tabelle der Bundesliga)
Diskussionen um aberkannte HSV-Führung
Titz haderte vor allem mit dem Spielverlauf und dem aberkannten Führungstreffer von Tatsuya Ito (25.). "Der Fakt ist, wenn wir 1:0 in Führung gehen, wird es ein anderes Spiel, bis dahin war das Spiel ausgeglichen. Frankfurt hatte keine Torchance gehabt", sagte er.
Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte nach einem Hinweis des Video-Assistenten Günter Perl nachträglich auf Abseits entschieden.
"Der Video-Schiedsrichter war sich in dieser Situation sicher und hat mir die Information übermittelt", sagte Aytekin bei Sky. "Wenn man sich die Szene jetzt anguckt, ist es eben Abseits. Es ist eine faktische Entscheidung."
Aytekin erklärt Entscheidung
Der Referee sah keinen Grund, sich die Szene in der Review-Area nochmals anzuschauen.
"Das ist im Regelwerk so festgehalten, wenn es sich um eine faktische Entscheidung handelt, muss ich nicht noch zusätzlich rauslaufen und es mir anschauen", sagte Aytekin. "Ich kann die Diskussionen nachvollziehen, aber wir müssen uns an die Fakten halten. Da war es Abseits, deswegen mussten wir das Tor aberkennen."
Titz wollte auch jegliche Schuldzuweisungen vermeiden, hielt aber fest: "Es ist für uns ungünstig gelaufen."
Nur sechs Minuten später schoss Marius Wolf (31.) die Gastgeber stattdessen in Front. Omar Mascarell (77.) und der nach einjähriger Verletzungspause eingewechselte Alexander Meier (90.+1) besiegelten die insgesamt verdiente Pleite der Hanseaten.
HSV beschwört das "Wunder von der Elbe"
Ein letztes Mal will der HSV kommenden Samstag alle Kräfte mobilisieren für sein diesmal wirklich allerletztes Endspiel.
"Ich traue mir und meiner Mannschaft zu, dass wir das Spiel gegen Mönchengladbach gewinnen", sagte Titz. "Und dann schauen wir mal, was auf dem anderen Platz passiert."
Es braucht nicht weniger als ein "Wunder von der Elbe". Aber auch das ist ja schon seit Wochen so.
Das Restprogramm:
EINTRACHT FRANKFURT:
(A) Schalke 04
HAMBURGER SV:
(H) Borussia Mönchengladbach
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