Mit seinem 2500. Bundesliga-Tor hat der FC Schalke den ersten Sieg im Revierderby gegen Borussia Dortmund seit vier Jahren gefeiert. Damit bleibt Königsblau die Nummer eins im Pott.
Zwei Derby-Kracher! S04 besiegt BVB
Ausgerechnet Edelreservist Yevhen Konopljanka, der erstmals seit Anfang Februar in der Startelf stand, ebnete mit dem Jubiläumstreffer (49.) den Weg zum 2:0 (0:0) in der 174. Auflage des Klassikers.
Für die Entscheidung zugunsten der Gastgeber sorgte Naldo mit einem Traum-Freistoß in der 82. Minute. Mit 55 Punkten festigten die Gelsenkirchener den zweiten Tabellenplatz und können für die Champions League planen.
Manager Christian Heidel schwärmte nach Abpfiff: "Ich verstehe immer mehr, wie wichtig den Menschen hier dieses Spiel ist. Und mir ist es inzwischen genauso wichtig."
Für den BVB wird es nach der zweiten Auswärtspleite in Folge derweil eng mit der Königsklasse: Dortmund rutschte auf den vierten Rang ab. (Die Tabelle der Bundesliga)
Marko Reus war entsprechend konstatiert: "Wir wollten das Spiel hier unbedingt gewinnen, dass wir vor Schalke stehen. Das haben wir verkackt", sagte er bei Sky.
Tedescos Derby-Glücksgriff
Konopljanka, der bei den Schalkern in dieser Saison kaum eine Rolle spielte, nutzte nach einem Ballverlust von BVB-Kapitän Marcel Schmelzer die Vorlage von Daniel Caligiuri zum verdienten Führungstreffer.
Schon vor dem 1:0 hatten die Gastgeber vor 61.786 Zuschauern in der ausverkauften Veltins Arena mehr für das Spiel getan, während Dortmund trotz hochkarätig besetzter Offensive wenig Angriffsschwung zeigte. Auch die Leidenschaft der Königsblauen fehlte den Gästen.
Schalke-Trainer Domenico Tedesco hatte bei der Aufstellung für eine Überraschung gesorgt und zwei Dauerreservisten in die erste Elf berufen: Alessandro Schöpf und Konopljanka standen erstmals seit Februar beim Anpfiff auf dem Platz. (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
U21-Europameister Max Meyer musste wieder auf der Bank Platz nehmen. BVB-Coach Peter Stöger vertraute dem Team, das vor einer Woche 3:0 gegen den VfB Stuttgart gewonnen hatte.
Frühe Schrecksekunde für Schalke
Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für die Gastgeber: Verteidiger Thilo Kehrer passte den Ball auf Torwart Ralf Fährmann zurück - allerdings viel zu kurz, der Keeper rettete in höchster Not vor Marco Reus (1.).
Fährmanns Gegenüber musste sich wenig später auch zum ersten Mal strecken - nach einem gefährlichen Schuss des weitgehend unbedrängten Schöpf (5.).
Nach dem turbulenten Beginn beruhigte sich die Partie. Beide Mannschaften bemühten sich um Struktur im Aufbau und Organisation in der Defensive. Doch großes Risiko wollte niemand eingehen.
Naldo krönt starke Leistung
Torchancen ergaben sich nur aus Standardsituationen: Reus scheiterte mit einem 25-m-Freistoß an Fährmann (23.), Kehrer köpfte völlig frei nach einer Freistoßflanke von Daniel Caligiuri über das Tor (25.).
Schalke bekam das Spiel danach besser in den Griff, der BVB agierte arg zurückhaltend. Doch bis auf einen Schlenzer von Konopljanka am langen Eck vorbei (45.) sprang nichts heraus.
Stöger reagierte zur Pause und brachte Weltmeister Andre Schürrle für den enttäuschenden Maximilian Philipp.
Doch Offensivfußball boten die Königsblauen: Nach Schmelzers Patzer schaltete der starke Caligiuri schnell und spielte den freien Konopljanka mustergültig an, der bei seinem dritten Saisontor keine Probleme hatte.
Der BVB verstärkte nach dem Rückstand seine Angriffsbemühungen, doch die Schalker Abwehr um den zweikampfstarken Naldo, der seine starke Leistung mit seinem siebten Saisontor krönte, geriet nur selten in Bedrängnis.
Und Dortmunds Sorgen werden nicht kleiner: In der Nachspielzeit musste Dortmunds Michy Batshuayi nach einem Zweikampf mit der Trage vom Platz getragen werden. Eine Diagnose war zunächst nicht klar.
Das Restprogramm:
SCHALKE 04
(A) 1. FC Köln
(H) Borussia Mönchengladbach
(A) FC Augsburg
(H) Eintracht Frankfurt
BORUSSIA DORTMUND
(H) Bayer Leverkusen
(A) Werder Bremen
(H) FSV Mainz 05
(A) 1899 Hoffenheim