Wenn die Bayern-Bosse tatsächlich noch Hoffnung auf eine spektakuläre Wende in der Trainerfrage hatten, so dürfte die seit Sonntagabend hinfällig sein.
FCB: Heynckes verabschiedet sich
Bisher konnte man Jupp Heynckes' kategorische Weigerungen, die eindeutigen Aussagen aus dem Herbst zu seinem Karriereende im Sommer zu wiederholen, noch als Hintertür interpretieren.
Doch nach dem 4:0 in Freiburg machte der Münchner Trainer endgültig klar, dass er ungeachtet der Bitten von Uli Hoeneß und Co. im Sommer aufhören wird.
"Es ist sicher die letzte Begegnung von uns beiden in der Liga", sagte Heynckes in Richtung seines Freiburger Kollegen Christian Streich.
Entscheidung bis Anfang April
Bayern braucht also einen neuen Chefcoach – und will bis Anfang April eine Entscheidung treffen.
Der von der Bild-Zeitung am Samstag überraschend als Kandidat genannte Streich wird das nicht sein.
"Irgendwie ist das ein bisschen ärgerlich, weil es unwahr und erfunden ist. Das ist nicht okay", meinte der SC-Trainer zu den Gerüchten:
"Ich habe Vertrag in Freiburg, das allein reicht schon. Die Medien haben wohl keinen neuen Namen mehr gefunden - da haben sie mich genommen."
Tuchel bleibt Favorit
Somit bleibt Thomas Tuchel der Favorit auf den Posten beim deutschen Rekordmeister. Der Ex-Dortmunder erfüllt fast alle Kriterien: Deutschsprachig, innovativ, erfolgreich und vertraglich nicht gebunden.
Doch während Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge offenbar zu Tuchel tendiert, soll Hoeneß aufgrund dessen vom BVB kolportierten menschlichen Schwächen noch immer nicht überzeugt sein.
Angeblich hat der FCB-Präsident deshalb Streich zum Thema gemacht und soll auch weiterhin an Ralph Hasenhüttl interessiert sein. Nach SPORT1-Informationen haben sich die Münchner schon vor Monaten intensiv mit dem Österreicher befasst.
Hasenhüttls Vertragsverlängerung stockt
Auch Leipzig-Coach Hasenhüttl könnte passen, unter anderem wegen seiner Vergangenheit als Spieler der Bayern-Reserve und dem familiären Wohnort im Münchner Umland. Allerdings hatte sich der 50-Jährige vor einigen Monaten selbst aufgrund fehlender Erfahrung als nicht geeignet bezeichnet.
Zudem besitzt Hasenhüttl bei RB Leipzig noch einen Vertrag bis 2019. Jedoch stocken die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung seit Monaten.
Daher denkt RB-Sportchef Ralf Rangnick laut kicker über eine vorzeitige Trennung nach der Saison nach, wenn es bis dahin keine Einigung gibt. Und in diesem Fall wäre Hasenhüttl tatsächlich für den FC Bayern frei.
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