Trainer Jupp Heynckes hat die Spekulationen um eine Fortsetzung seiner Tätigkeit beim FC Bayern wieder angeheizt.
Heynckes lässt seine Zukunft offen
"Ich habe nie gesagt, dass ich am 30.6. definitiv aufhöre. Haben Sie das von mir einmal gehört? Nein!", sagte der 72-Jährige am Freitag während der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen den Hamburger SV (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER).
Dabei schien das Dauer-Thema spätestens mit seiner Aussage nach dem Gastspiel beim SC Freiburg ad acta gelegt zu sein. "Es ist sicher die letzte Begegnung von uns beiden in der Liga", hatte Heynckes zu seinem Freiburger Kollegen Christian Streich gesagt. Streich selbst war zuvor auch als potenzieller Nachfolger gehandelt wurde, wiegelte aber ab.
Bedeuten Heynckes' Ansage nun automatisch, dass er doch als Trainer des FC Bayern weitermacht? Diese Schlussfolgerung wäre dann doch ein Schritt zu weit. Die Trainer-Legende wich weiteren Nachfragen aus, kokettierte offensichtlich bewusst mit dem Thema.
"Großes Echo ist mir wurscht"
Zuletzt hat Heynckes mehrmals Thomas Tuchel gelobt, der als Nachfolgekandidat Nummer eins gilt. "Was ich über die Trainer gesagt habe, war meine Wertschätzung", erklärte Heynckes seine Aussagen über Tuchel in der Sport Bild.
"Das habe ich aber auch in den letzten Jahren immer wieder gemacht. Das ist nichts Neues. Das ist meine Meinung und die vertrete ich. Unabhängig davon, ob das ein großes Echo erzeugt. Das ist mir wurscht!"
Seine jüngsten Aussagen auf der Pressekonferenz dürften ein ähnliches Echo erzeugen.
Die Pressekonferenz zum Nachlesen im TICKER:
+++ Das war's +++
Die letzte Frage ist beantwortet, die Pressekonferenz ist vorbei.
+++ Heynckes weicht Nachfrage aus +++
"Ich würde mir wünschen, dass die Medien wieder mehr über Fußball schreiben würden, wie wir zum Beispiel in Freiburg gespielt haben und warum. Darüber lese ich nichts", weicht Heynckes der SPORT1-Nachfrage zu seiner Zukunft aus.
+++ Heynckes scherzt über Rotation +++
"Ich denke, die Rotation hat bisher ganz gut funktioniert. Natürlich kann man als Trainer nicht jeden Spieler zufriedenstellen. Aber das ist normal, jeder will Spielen, aber wir haben nur elf Plätze. Im Mittelfeld haben wir sieben Spieler. Ich habe einen Würfelbecher", scherzt Heynckes.
+++ Macht Heynckes doch weiter? +++
"Es ist noch gar nichts entschieden, weil ich bisher noch nie gesagt habe, dass ich definitiv am 30.6. aufhöre. Haben Sie das von mir einmal gehört? Nein!", sagt Heynckes.
"Was ich über die Trainer gesagt habe, war meine Wertschätzung", erklärt Heynckes seine Aussagen über Thomas Tuchel im Interview mit der Sport Bild. "Wenn man Dinge aus dem Kontext nimmt, liest sich vieles anders. Wenn man das gesamte Interview liest, habe ich meine Kollegen, die ich schätze, sehr positiv bewertet. So war das bei Thomas Tuchel, den ich auch persönlich sehr gut kenne. Das war eine Wertschätzung, das habe ich aber auch in den letzten Jahren immer wieder gemacht. Das ist nichts Neues. Das ist meine Meinung und die vertrete ich. Unabhängig davon, ob das ein großes Echo erzeugt. Das ist mir wurscht!"
"Ihr müsst sehen, was ich im letzten Jahr gesagt habe, als ich hier angefangen habe", erinnerte Heynckes an seinen Amtsantritt. "Das hat am Mittwoch eine Zeitung übernommen, ansonsten war das Interview perfekt. Das sind so kleine Spitzfindigkeiten, die man ertragen muss."
+++ Heynckes über Alaba +++
"Alaba war ja schon weltklasse, als ich 2013 den Klub verlassen habe. Zwischendurch hat es ein bisschen geholpert. Mittlerweile ist er auf bestem Weg zurück zu alter Form. Ich habe mit ihm gesprochen und er meinte, er habe sich nichts dabei gedacht. Er fühle sich wohl und es mache ihm wieder Spaß", sagt Heynckes über die Wechselgerüchte um den Österreicher.
"Wenn man 'Pieps' sagt, kommt gleich ein Kanonenschlag dabei heraus."
+++ Neuer ist bei "80 Prozent" +++
"Die Ärzte und Physios hatten eine Besprechung. Das Pensum wird weiter gesteigert, er macht weiter sein Fitnesprogramm und ist jetzt bei 80 Prozent. Man wird sehen, ob er Anfang April schon auf dem Trainingsplatz stehen", sagt Heynckes.
+++ Heynckes erinnert an den "alten" HSV +++
"Ich kann mich noch erinnern, als ich gegen Manni Kaltz gespielt habe. Er ist immer die Linie entlang marschiert und hat seine Bananenflanken geschlagen. Das war ein toller Verein mit Günther Netzer und Ernst Happel als Trainer. Das war eine tolle Mannschaft, das hatte schon Qualität."
+++ Heynckes über James +++
"James hat gestern das gesamte Mannschaftstraining absolviert. Ihm geht es soweit ganz gut. Aber ich werde kein Risiko eingehen. Auch Javier Martinez hat gut trainiert. Es stehen alle zur Verfügung, bis auf Coman", sagt Heynckes.
+++ Erschwert Erfolg einen Umbruch? +++
"Gerade wenn man Erfolg hat, muss man den Weg der Erneuerung gehen. Man muss Lösungsmöglichkeiten suchen und Veränderungen durchführen. Ist ist sicher nicht einfach sich irgendwann von Spielern, die über viele, viele Jahre die Geschicke des Vereins mitgestaltet haben, zu trennen. Das ist der Lauf der Dinge, das Profigeschäft. Bei uns geht es in die Richtung, dass wir für die Zukunft schon die Weichen stellen. Man kann nicht sofort Spieler verpflichten, die gleich das Niveau des FC Bayern haben. Das ist ein Prozess der nächsten ein, zwei, drei Jahre bis der gesamte Umbruch abgeschlossen ist", ergänzt Heynckes auf Nachfrage von SPORT1.
+++ Heynckes über den Umbruch +++
"In jeder Mannschaft müssen immer wieder Umwälzungen stattfinden und neue junge Spieler herangeführt werden, um wieder neue Impulse zu haben. Mit Tolisso, Kimmich, Coman und Süle haben wir schon sehr gute Spieler, die auch beim FC Bayern immer spielen könnten. Und dann wird sich der FC Bayern vielleicht auch noch etwas einfallen lassen für die kommende Saison mit dem einen oder anderen jungen Spieler", sagt Heynckes auf SPORT1-Nachfrage.
+++ "Der Dino würde fehlen" +++
"Der HSV gehört zur Bundesliga, aber das ist ein sportlicher Wettbewerb, dem man sich immer wieder stellen muss. Der HSV hat in den letzten Jahren sehr großes Glück gehabt. Zuletzt sah es sehr gut aus. Der Dino würde fehlen. Aber sie haben es in den letzten Jahren nicht gut gemacht. Man sieht ja wie viele Trainer und Manager es in den letzten Jahren gab."
+++ Heynckes schwärmt weiter von Kimmich +++
"Er ist ein intelligenter Junge und artikuliert sich sehr gut. Er hat das Zeug, ein ganz großer Spieler zu werden", sagt Heynckes über Kimmich.
+++ Heynckes über die Kapitänsfrage +++
"Thomas Müller hat auch einige Zeit warten müssen. Es ist bei uns ja so, dass der Spieler die Binde trägt, der am längsten im Verein ist. Nachdem Manuel Neuer ausgefallen ist, war es Thomas Müller. Danach bin ich immer danach gegangen, wer lange dabei ist. Das waren dann Arjen oder Franck. Egal wer, sie haben die Binde immer mit Stolz getragen."
+++ Heynckes vergleicht Kimmich mit Lahm +++
"Josh hat noch sehr viel Entwicklungspotenzial. Er hört zu und kann sich noch weiterentwickeln. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für den FC Bayern. Ich denke schon, dass er eines Tages eine Identifikationsfigur wie Philipp Lahm sein kann. Joshua Kimmich hat alle Fähigkeiten, in die Fußstapfen von Philipp Lahm zu treten. Der junge Mann gefällt mir sehr gut."
+++ Heynckes will an Freiburg-Spiel anküpfen +++
"Wir wollen an die Leistung aus dem Spiel in Freiburg anküpfen. Wir haben in dieser Woche gut gearbeitet."
+++ Heynckes ist über den HSV +++
"Ich habe den HSV analysiert. Das ist für die Spieler eine immens schwierige Situation, es ist Unruhe im Verein und auf den Rängen. Sie haben im Spiel gegen Mainz wahnsinnig gekämpft und hätten gewinnen müssen. Wenn man in der Tabelle so weit unten steht, versagen auch die Nerven. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Spieler nicht leicht ist."
+++ Gibt James sein Comeback? +++
Nach seiner Wadenverhärtung stieg James Rodriguez Mitte der Woche wieder ins Mannschaftstraining beim Rekordmeister ein. Gegen den HSV könnte der Kolumbianer wieder zum Kader gehören.
+++ FCB bastelt am Kader der Zukunft +++
Bereits am Vormittag vermeldete der Rekordmeister gute Nachrichten: Joshua Kimmich verlängerte seinen ursprünglich bis 2020 laufenden Vertrag bis 2023.
"Joshua hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren zu einer tragenden Säule unserer Mannschaft entwickelt", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Der Verein bringt mir viel Vertrauen entgegen und sieht mich als wichtiges Element für den langfristigen sportlichen Erfolg. Das macht mich stolz!", sagte Kimmich.