Der FC Bayern hat in der Bundesliga einen historischen Siegrekord verpasst.
Bayern verzweifelt an Jarstein
Beim 0:0 gegen Hertha BSC verpasste der Rekordmeister den 15. Pflichtspielerfolg in Serie, mit dem die Münchner die eigene Bestmarke aus dem Jahr 1980 überboten hätten.
Das dritte Hertha-Remis gegen Bayern in Folge kam aber nur zustande, weil die Münchner vor dem Tor des herausragenden Berliner Keepers Rune Jarstein reihenweise Chancen versiebten.
Auch Robert Lewandowski vergab in seinem 250. Bundesligaspiel mehrfach und traf erstmals nicht nach zuvor elf Heimspielen mit mindestens einem Tor des Polen. Bei einem weiteren Tor wäre er in der ewigen Bestenliste an Jupp HEynckes vorbeigezogen und zum alleinigen Rekordhalter aufgestiegen. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Auch ohne die drei Leistungsträger James (Wadenverhärtung), Jerome Boateng (Erkältung) und Joshua Kimmich (Prellung) entwickelte sich weitgehend ein Spiel auf ein Tor. Was fehlte, waren nur die Treffer, denn Chancen gab es von Beginn an genügend.
Bayern scheitert reihenweise an Jarstein
Ob Lewandowski (5., 18., 29., 45.), Thiago (13.), Javi Martinez (14.) oder Franck Ribery (36.), der FC Bayern hätte schon vor der Pause deutlich führen können. (Die Tabelle der Bundesliga)
Die Highlights des Spiels am Sonntag ab 9.30 Uhr bei Bundesliga Pur im Free-TV auf SPORT1 und im TV-Livestream
Die beste Gelegenheit ließ Ribery nach einer Kontersituation aus. Der Franzose, glänzend von Arjen Robben in Szene gesetzt, schoss aus aussichtsreicher Position über das Tor.
Die Hertha, aus einer sehr defensiven Grundordnung agierend, war allerdings bei ihren seltenen Vorstößen durchaus gefährlich. Niklas Stark (8.) und Vladimir Darida (18.) sorgten zumindest für ein Raunen in der mit 75.000 Zuschauern wieder ausverkauften Allianz Arena. (Alle Ergebnisse des 24. Spieltags)
Dardai: "Haben es irgendwie überlebt"
Trainer Pal Dardai war heilfroh, die erste Halbzeit ohne Gegentor überstanden zu haben. "Das haben wir irgendwie überlebt", sagte er bei Sky, "danach hatten wir es mehr unter Kontrolle". Zuletzt hatte Hertha vor 14 Jahren etwas Zählbares aus München mitgenommen.
Sehr aktiv zeigte sich Thiago beim FC Bayern in seinem zweiten Einsatz nach langer Verletzungspause. Der Spanier war Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels der Münchner und signalisierte, dass die Kaderentscheidungen für Heynckes künftig kaum leichter werden dürften.
Angeführt von dem Spanier kamen die HAusherren in den ersten 30 Minuten auf 81 Prozent Ballbesitz und 92 Prozent angekommene Pässe.
Der CHECK24 Doppelpass u.a. mit Hertha-Trainer Pal Dardai am Sonntag ab 11 Uhr im Free-TV auf SPORT1, auf Facebook Live und via SPORT1.fm
Auch die Routiniers Arjen Robben und Ribery, auf die der Bayern-Coach gegen Istanbul in der Startelf verzichtet hatte, waren unternehmungsfreudig und beschäftigten ihre jeweiligen Gegenspieler gehörig. Eine ähnlich extreme Rotation wie zuletzt unterließ Heynckes aber, statt wie jüngst gleich neun, nahm der 72-Jährige "nur" fünf Änderungen vor.
Auch der Seitenwechsel änderte nichts an den Kräfteverhältnissen. Hertha erwehrte sich weiterhin tapfer dem Ansturm der Bayern, kam aber kaum zum Durchatmen.
Schlussmann Jarstein blieb nahezu unter Dauerbeschuss wie bei David Alabas Freistoß (50.), den der Norweger glänzend parierte. Danach war wieder Lewandowski (56.) an der Reihe, einen Hochkaräter zu vergeben. So war die Begegnung bis in die Schlussphase hinein spannend.
Bayern blieb zum ersten Mal seit drei Jahren in einem Liga-Heimspiel ohne Treffer. David Alaba monierte: "Es war unglaublich schwer gegen Hertha, die sehr tief gestanden haben. Wenn man das Spiel dennoch gewinnen will, muss man die Chancen nutzen."