Bernd Hollerbach hat bei seinem Einstand als Trainer des Hamburger SV dank eines Abseitstores einen Achtungserfolg errungen.
HSV: Lebenszeichen bei Hollerbach-Debüt
Vizemeister RB Leipzig trotzten die beseelt kämpfenden Hanseaten am Samstag auswärts ein 1:1 (1:1) ab. (DATEN: Alle Ergebnisse im Überblick)
Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie und der Entlassung von Hollerbachs Vorgänger Markus Gisdol darf Hamburg im Abstiegskampf neuen Mut schöpfen. (TICKER zum Nachlesen)
Leipzigs Portugiese Bruma (9.) sorgte per Kopf für den frühen Rückstand der Hamburger, doch Offensivmann Filip Kostic (29.) glich noch im ersten Durchgang aus knapper Abseitspostion aus.
Leipzig muss damit nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Ligaspielen um den Anschluss an die Champions-League-Ränge fürchten. (DATEN: Tabelle der Bundesliga)
Wie angekündigt hatte Hollerbach die komplette Mannschaft auf den Prüfstand gestellt und veränderte das Team im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln vor Wochenfrist auf fünf Positionen.
Pollersbeck wieder nur Nummer 2
U21-Europameister Julian Pollersbeck fand sich nach zuletzt zwei Einsätzen nur auf der Bank wieder, für ihn hütete Christian Mathenia das Tor. HSV-Kapitän blieb trotz anderweitiger Überlegungen der Japaner Gotoku Sakai.
Sturm-Juwel Jann-Fiete Arp saß zunächst draußen, der nach einem Trainingsstreik von Hollerbach begnadigte Brasilianer Walace dagegen lief von Anfang an im defensiven Mittelfeld auf. Bei Leipzig reichte es für Mittelfeld-Star Naby Keita nach einr Erkältung erst einmal nur für die Ersatzbank.
Auf der linken Abwehrseite ersetzte Lukas Klostermann Nationalspieler Marcel Halstenberg nach dessen Kreuzbandriss.
Wille zur Dominanz
Vor mit 42.558 Zuschauern ausverkauftem Haus brauchte RB zunächst etwas, um sich zu sortieren. Doch der Wille zur Dominanz war von Beginn an klar zu erkennen.
Schon vor Brumas Treffer hatten sich die Leipziger in der Hamburger Hälfte festgesetzt, die Gäste konnten sich nur äußerst selten befreien. Unter Druck passierten Hollerbachs Spielern außerdem oft Fehler. Nicht nur durch den Ballverlust von Aaron Hunt vor dem 0:1 wurde dies klar.
Kurz darauf legte HSV-Verteidiger Kyriakos Papadopoulos Leipzigs Jean-Kevin Augustin (16.) unfreiwillig ideal vor, der Franzose schob den Ball jedoch kläglich rechts am Tor vorbei.
Ausgleich kommt unvorhergesehen
Der Ausgleich der Gäste kam recht unvorhergesehen: Die Sachsen standen viel zu hoch, so dass Hamburgs Gideon Jung Kostic einfach bedienen konnte. Der Serbe umkurvte RB-Torwart Peter Gulacsi und schenkte seinem Team neue Hoffnung.
Im zweiten Abschnitt übernahm Leipzig wieder klar die Kontrolle, doch zu selten kreierte das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl echte Tormöglichkeiten.
Der HSV zeigte unterdessen einmal mehr, dass seine spielerischen Möglichkeiten begrenzt sind - wenn es nämlich gefährlich wurde, dann aus Versehen.
So landete in der 61. Minute der Ball eher zufällig vor den Füßen von Stürmer Bobby Wood, sein Schuss wurde jedoch geblockt. Vielmehr hatte Hamburg auf der anderen Seite Glück, als Mathenia einen Freistoß von Marcel Sabitzer (77.) aus der Ecke fischte.