Der frühere Dortmunder Profi Steffen Freund hat die Vereinsführung von Borussia Dortmund für deren Haltung im Transfer-Poker um Pierre Emerick Aubameyang kritisiert.
Freund attackiert BVB-Bosse
"Borussia Dortmund ist in Europa finanziell die Nummer elf und müsste eigentlich die zweite Kraft hinter Bayern München sein. Da muss es doch der Anspruch sein, diese Lücke zu schließen", sagte der ehemalige Nationalspieler im CHECK24 Doppelpass.
Kritik an Dortmunds Verkaufspolitik
Die Dortmunder Klubbosse beharren dem Vernehmen nach auf einer Ablösesumme von etwa 70 Millionen Euro, wenn Aubameyang den Verein noch im Januar verlassen soll. Der FC Arsenal ist bislang offenbar nur bereit, 50 bis 60 Millionen Euro für den Stürmer zu zahlen.
Dass der BVB überhaupt erwägt, Aubameyang abzugeben, stört Freund. "Wenn du immer nur deine besten Spieler verkaufst, siehst du die Bayern nicht mehr wieder", monierte er. Freund warnte davor, mit dieser Strategie "irgendwann ins Mittelfeld" abzurutschen und "nicht mehr Champions League" zu spielen.
"BVB ein Ausbildungsverein"
SPORT1-Experte Marcel Reif bewertet den Fall anders. "Borussia Dortmund ist ein börsennotierter Verein. Da kannst du nicht einfach einen Spieler auf die Bank setzen und Kapital vernichten", sagte Reif im CHECK24 Doppelpass. Er verwies darauf, dass sich der BVB "nach eigener Definition" als "Ausbildungs- und Verkäuferverein" sehe.
Reif blickte in die Vergangenheit, in der der BVB Leistungsträger wie Robert Lewandowski oder Ousmane Dembele vorzeitig hat ziehen lassen. Vor diesem Hintergrund sieht Reif den BVB in den Verhandlungen mit dem abwanderungswilligen Aubnameyang in der Defensive. "Das ist eine Crux, aus der du nicht so einfach rauskommst", sagte er.
In dieser Hinsicht kritisierte auch Steffen Freund die Verhandlungstaktik von Boss Hans-Joachim Watzke. "Wenn sich Dembele frei streiken kann, geht es natürlich um Finanzen. Aubameyang reagiert jetzt darauf, was Watzke zuvor zugelassen hat", sagte Freund.