Nach einem Treffen zwischen Martin Kind, dem Präsidenten des Bundesligisten Hannover 96, und 96-Sportchef Horst Heldt ist ein Wechsel Heldts zum Ligakonkurrenten 1. FC Köln vorerst vom Tisch.
Kind: "Heldt hat mein Nein akzeptiert"
"Es war ein gutes, konstruktives und zukunftsorientiertes Gespräch. Herr Heldt hat akzeptiert, dass wir ihn nicht freistellen, Er ist ein Profi und kann damit stressfrei umgehen", sagte Kind nachdem Vier-Augen-Gespräch zu SPORT1.
"Wir werden noch zwei Punkte konkreter besprechen, die haben aber nichts mit einer Freistellung zu tun. Die Grundsatz-Entscheidung steht. Er bleibt bei Hannover 96. Wir freuen uns jetzt auf die weitere gemeinsame Zeit. Das mit der Beförderung zum Geschäftsführer besprechen wir noch in Ruhe und intern."
Heldt meinte zuvor bei Bild nur: "Wir haben uns ausgetauscht. Über inhaltliche Details werde ich nichts sagen."
Um dann aber noch anzufügen: "Ich habe ihn über das Gespräch mit dem 1. FC Köln informiert und die Situation beschrieben. Natürlich haben wir auch über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gesprochen", berichtete Heldt und machte gleichzeitig deutlich, dass er Kind nicht mitgeteilt habe, nach Köln wechseln zu wollen. Ein Ergebnis gäbe es noch nicht. "Wir werden uns erneut zusammensetzen", erklärte Heldt.
Ein Wechsel zum FC wäre für Heldt eine Herzensangelegenheit gewesen, er wäre zu dem Klub zurückgekehrt, bei dem er 1988 Profi wurde.
Kind bekräftigte Heldt-Verbleib
Am Montag hatte Kind bekräftigt, dass Heldt Sportdirektor von 96 bleibt und nicht zum FC wechseln werde. "Wir werden einem Wechsel weiter nicht zustimmen, denn er hat einen gültigen Arbeitsvertrag. Und der muss erfüllt werden", sagte der 73-Jährige SPORT1.
"Das Leben ist kein Wunschkonzert. Ich habe auch sehr viele Wünsche, die ich gerne erfüllt haben möchte, aber die Realitäten des Lebens sind zu beachten", hatte Kind erklärt.
Heldt winkt Beförderung
"Wir sollten reden, weil das immer sinnvoll ist. Wir werden auch über den Geschäftsführer-Posten sprechen, das Thema stand sowieso auf der Agenda, wurde schon vor der Einstellung von Herrn Heldt diskutiert, wir haben aber abgewartet, wie die Zusammenarbeit funktioniert. Und diese war bisher super."
Es soll Irritationen zwischen Heldt und Hannovers Aufsichtsratsmitglied Martin Andermatt gegeben haben, die zum Wunsch geführt hätten, dass Heldt nach Köln will. Dies klärte Kind nun auf.
"Es gibt keine Irritationen. Wir haben Transferentscheidungen und Planungen, die diskutiert werden müssen", betonte der 96-Boss: "Es gibt immer unterschiedliche Meinungen, das ist aber meiner Meinung nach gewollt und auch normal. Das sind kritische Auseinandersetzungen mit bestimmten Themen-Feldern, es sind aber keine Irritationen."
Dürfte das Verhältnis nicht angespannt werden, wenn Heldt Geschäftsführer wird?
Verhältnis zwischen Heldt und Andermatt
"Das hat damit gar nichts zu tun", stellte Kind klar: "Herr Andermatt ist Mitglied des Aufsichtsrates und ist verantwortlich für den Sportausschuss und zuständig für die strategische Ausrichtung, Herr Heldt würde als Geschäftstführer für die operative Umsetzung verantwortlich sein."
Kind will das Thema endlich beenden: "Wir wollen nach dem Gespräch im Außenverhältnis Klarheit schaffen und sagen, dass Herr Heldt weiter in Hannover bleibt, die Verantwortung annimmt und sich auf seine Aufgabe freut. Das muss das Ziel dieses Gespräches sein."
Ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Heldt und Andermatt eilt nach Kinds Auffassung nicht.
"Ich kann gerne klären, ob Interesse besteht, aber eigentlich ist das nicht notwendig, denn die Zusammenarbeit und das Verhältnis zwischen den Beiden ist gut."