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FC Bayern: Die dürftige Transfer-Bilanz von Michael Reschke

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FC Bayern: Die dürftige Transfer-Bilanz von Michael Reschke

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Rettet Tolisso Reschkes Bilanz?

Der Transfer von Corentin Tolisso passt in das Konzept von Kaderplaner Michael Reschke. Die Bilanz des Chefscouts liest sich allerdings ziemlich dürftig.
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© SPORT1-Grafik: Getty Images/Imago/Davina Knigge
Kerry Hau
Der Transfer von Corentin Tolisso passt in das Konzept von Kaderplaner Michael Reschke. Die Bilanz des Chefscouts liest sich allerdings ziemlich dürftig.

Als Xabi Alonso am 9. März sein Karriereende zum Saisonende ankündigte, begann rasch die Spurensuche nach einem Nachfolger für den routinierten Spanier.

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Sie führte nach Frankreich - allerdings eher zu Paris Saint-Germain statt Olympique Lyon. Für Marco Verratti waren sich die Bosse des FC Bayern dann offenbar doch zu schade, ihr berühmtes Festgeldkonto zu plündern.

Anstelle des Italieners fand Corentin Tolisso den Weg an die Säbener Straße. Ein jüngerer, ein unbekannterer, ein günstigerer Mittelfeldspieler. Keine "Granate", wie von Präsident Uli Hoeneß noch zuvor angekündigt.

Für den fast 42 Millionen Euro schweren Tolisso brach der Klub zwar einen Bundesliga-Transferrekord, aber nicht mit seiner Philosophie, schwindelerregenden Ablöse- und Gehaltssummen aus dem Weg zu gehen. 

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Maßgeblich verantwortlich dafür ist Chefscout Michael Reschke. Der 59-Jährige plant seit 2014 den Kader des Rekordmeisters. 

Transfers wie die von Niklas Süle, Serge Gnabry oder Tolisso passen in die Reschke-Strategie, hoch veranlagte Talente mit Potenzial zur Weltklasse zu entdecken und zu vertretbaren Preisen zu verpflichten. So hatte er immerhin bei Bayer Leverkusen viele Jahre glänzen können. Jedoch bergen solche perspektivischen Transfers auch ein gewisses Risiko.

Die Bilanz von Reschke in München liest sich deshalb nicht nur positiv. Er holte zwar auch die Top-Stars Arturo Vidal und Mats Hummels, seinem Ruf als "bester Perlentaucher Deutschlands" wurde er insgesamt aber kaum gerecht. SPORT1 macht den Check.

Kimmich ist Reschkes Top-Transfer

Joshua Kimmich kann man fast schon als einzige Talent-Verpflichtung von Reschke bezeichnen, die sich voll und ganz ausgezahlt hat. Dabei half damals aber auch noch Matthias Sammer kräftig mit.

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Im Jahr 2015 für nur 8,5 Millionen Euro von RB Leipzig an die Isar gelotst, ist der 22-Jährige bei den Bayern zu einem verlässlichen Allrounder für die Defensive und obendrein zu einer festen Größe in der Nationalmannschaft gereift.

Auch wenn er sich seit der Ankunft von Carlo Ancelotti häufiger auf der Bank wieder gefunden hat, gehört ihm die Zukunft. Kimmich ist voll ins Team integriert und seine Chancen, die Nachfolge von Philipp Lahm auf der Rechtsverteidiger-Position anzutreten, sind groß. Zumal sich Kimmich und Ancelotti kürzlich ausgesprochen haben.

Minusgeschäfte mit Kurt und Benatia

Sinan Kurt kam 2014 für drei Millionen Euro mit großen Vorschusslorbeeren von Borussia Mönchengladbach zu den Bayern. Reschke musste damals sämtliche Hebel in Bewegung setzen, um das Tauziehen um das Mega-Talent zu gewinnen. 

Doch Kurt enttäuschte und wurde nur zwei Jahre später für 500.000 Euro an Hertha BSC verscherbelt.

Ein größeres Minusgeschäft machten die Münchner mit Mehdi Benatia. Der marokkanische Innenverteidiger wurde 2014 für 28 Millionen Euro von der AS Rom verpflichtet - um nur zwei Jahre darauf zurück nach Italien zu gehen. Juventus Turin lieh ihn zunächst aus und zog dann die Kaufoption über 17 Millionen Euro. 

Costa: Vom Hoffnungsträger zum Flop

Nach Turin könnte es jetzt auch Douglas Costa ziehen. Der Brasilianer baute nach einer guten Debüt-Saison deutlich ab und offenbarte vor allem in den großen Spielen, kein adäquater Ersatz für den alternden Franck Ribery zu sein.

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Juve soll sich laut der Gazzetta dello Sport bereits mit Costa einig sein. Demnach bietet die Alte Dame mit 35 Millionen Euro etwa die Summe, die die Münchner vor zwei Jahren an Schachtjor Donezk überwiesen hatten.

Der sportlich wirkungsloseste Reschke-Transfer war Serdar Tasci. Der Ex-Nationalspieler wurde ob der Verletzungsmisere im Winter 2016 als Notnagel ausgeliehen und spielte nur drei Mal, ehe er zu Spartak Moskau zurückkehrte.

Später bereute er den Transfer - ebenso wie Sebastian Rode, der sich in zwei Spielzeiten ebenso wenig durchsetzen konnte und zu Borussia Dortmund wechselte.

Sanches und Coman auf dem Prüfstand

Für den abgewanderten Rode verstärkte Reschke das Bayern-Mittelfeld nach der EM 2016 mit einem der begehrtesten Youngster der Welt: Renato Sanches.

Es war ein echter Transfer-Coup, denn viele europäische Top-Klubs wie Manchester United oder Real Madrid leckten sich die Finger nach dem Portugiesen. Doch Sanches schaffte es bislang in keiner Weise, seine Ablöse von 35 Millionen Euro zu rechtfertigen.

Der Rekordmeister hofft dennoch auf einen Durchbruch des 19-Jährigen, weshalb weder ein Verkauf noch eine Ausleihe zur Debatte stehen.

Gleiches gilt für Kingsley Coman. Der Franzose machte nach überzeugenden Leistungen unter Pep Guardiola einen Rückschritt, wurde vor kurzem dennoch für 21 Millionen Euro fest von den Bayern gekauft.

Vielleicht gelingt es ihm und seinem Landsmann Tolisso ja, die weniger rühmliche Bilanz von Reschke aufzupolieren.