Selbst ein Blitz-Hattrick von Mario Gomez hat dem VfL Wolfsburg nicht zu einem Sieg im Abstiegskampf gereicht.
Gomez-Hattrick: Wölfe nur remis
Die drei Tore des deutschen Nationalstürmers innerhalb von sieben Minuten bei Bayer Leverkusen konterte Kai Havertz in der 90. Minute mit dem Treffer zum Endstand von 3:3 (1:0). Der VfL liegt einen Punkt vor dem Relegationsplatz 16, Bayer drei. (Tabelle der Bundesliga)
Gomez (80., 83., 87. Foulelfmeter) hatte das Spiel mit einem der schnellsten Hattricks der Bundesliga-Geschichte nach 0:2-Rückstand auf den Kopf gestellt. Havertz, der eingewechselte 17-Jährige, traf am 43. Geburtstag des Bayer-Trainers Tayfun Korkut noch zum Ausgleich. (TICKER zum Nachlesen)
Jonker staunt über Gomez' Serie
"Das kostet Nerven", sagte VfL-Trainer Andries Jonker konsterniert bei Sky. "Du glaubst, noch was holen zu können, holst auch was - und dann schenkst du es wieder her. Aber es ist unglaublich, dass Mario bei mir immer trifft."
Doch auch die Leverkusener waren nicht zufrieden. "Wir haben wieder nicht gewonnen. Momentan läuft es einfach nicht für uns", sagte Benjamin Henrichs, dessen Grätsche gegen Jakub Blaszczykowski Schiedsrichter Dennis Aytekin mit Elfmeter ahndete (87.). "Kuba ist schon an mir vorbei, aber ich spiele meiner Meinung nach zuerst den Ball und dann lässt er sich fallen. Aber der Schiri meinte zu mir, es sei ein glasklarer Elfmeter", haderte Henrichs mit der Entscheidung.
Bellarabi beendet Bayers Flaute
Die Führung für die Gastgeber erzielte Nationalspieler Karim Bellarabi, der in der 40. Minute ein präzises Zuspiel von Charles Aranguiz zu seinem zweiten Saisontreffer verwertete. Für Bayer war es wettbewerbsübergreifend nach 303 Minuten ohne Torerfolg der erste Treffer. In der 65. Minute traf Nationalspieler Kevin Volland nach feinem Hackentrick des eingewechselten Havertz zum 2:0. (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Bayer, das kurzfristig auf Torjäger Javier "Chicharito" Hernandez (Oberschenkel) und Kevin Kampl (Infekt) verzichten musste, agierte vom Start weg mit drei gelernten Stürmern. Admir Mehmedi, Kevin Volland und Routinier Stefan Kießling, der nach langer Zeit mal wieder in der Startformation stand, stellten die Wolfsburger Hintermannschaft vor ihrer neuen Nummer eins Koen Casteels aber zunächst vor keine großen Probleme.
Vor 28.576 Zuschauern, darunter der ehemalige VfL-Sportchef Klaus Allofs, hatten die Gäste in der zwölften Minute die erste gute Möglichkeit, als Riechedly Bazoer Nationaltorwart Bernd Leno mit einem beherzten Schuss von der Strafraumgrenze prüfte.
Gomez zunächst glücklos
In der 22. Minute hätten die Niedersachsen in Führung gehen müssen, aber Gomez, der bereits vier Minuten zuvor an Leno gescheitert ware, verpasste um Haaresbreite eine hervorragende Hereingabe von Vieirinha. Bayer agierte zunächst viel zu einfallslos und versprühte erstmals bei einem Weitschuss von Bellarabi in der 43. Minute etwas Gefahr. Sechs Minuten später gelang dem Offensivspieler mit einer herrlichen Direktabnahme die glückliche Führung der Hausherren.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Wolfsburger über weite Strecken tonangebend und brachten die instabile Bayer-Defensive ein ums andere Mal in große Verlegenheit.
Nachdem Gomez bereits kurz nach Wiederanpfiff eine gute Chance hatte, scheiterte er freistehend in der 53. Minute einmal mehr an Leno. Nach dessen starkem Reflex kratzte Aranguiz den Ball dann von der Linie. Wenig später verpasste Luiz Gustavo knapp das Ziel, ehe Volland Wolfsburg den nächsten Schock versetzte.
Die Gäste versuchten anschließend alles. Zunächst scheiterte Luiz Gustavo an der Latte (68.). In der 80. Minute läutete Gomez mit seinem ersten Treffer die Aufholjagd ein. Nur drei Minuten später traf der Nationalspieler per Kopf zum Ausgleich, ehe er mit einem an Jakub Blaszczykowski verursachten Elfmeter das Spiel komplett drehte. Havertz rettet schließlich Leverkusen kurz vor Schluss den Punkt.