Mit einem Schmunzeln nahm Thomas Müller die Gratulationen seiner Mannschaftskollegen vom FC Bayern entgegen.
Dank Müller: FCB enteilt Konkurrenz
Nach 99 Tagen hatte der Weltmeister seine Torflaute in der Bundesliga beendet und damit auch die letzten Zweifel am fünften Meistertitel des FC Bayern in Folge ausgeräumt.
"Dass ich es noch drin habe, weiß ich", sagte Müller nach dem 1:0 (0:0) beim Angstgegner Borussia Mönchengladbach bei Sky: "Die Jungs haben es mir gegönnt." (Die Ergebnisse des Spieltages)
Müller scherzt über seinen Treffer
Mit seinem ersten Ligator seit Dezember 2016 hatte der 27-Jährige für die Entscheidung gesorgt. Nach starker Vorarbeit von Thiago, kontrollierte er den Ball in typischer Manier mit rechts und vollende mit dem linken Fuß.
"Wenn man die Saison nimmt, weiß ich nicht ob man von einem typischen Müller sprechen kann, denn ich habe ja ein Tor erzielt", scherzte Müller in Anbetracht seines erst zweiten Saisontors und verabschiedete sich gutgelaunt in die Länderspielpause: "Vielleicht ist die Pause jetzt ganz gut, da kann sich die Liga von dem Schock erholen, dass ich getroffen habe."
Der fünfte Meistertitel in Serie scheint nur noch Formsache, die Münchner haben nun 13 Punkte Vorsprung auf "Verfolger" RB Leipzig. Gladbach kassierte drei Tage nach dem Europa-League-Aus gegen Schalke 04 einen weiteren Rückschlag, hat als Zehnter fünf Zähler Rückstand auf das internationale Geschäft. (Tabelle der Bundesliga)
"Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Sie hat auch nach der siebten Englischen Woche grandios gearbeitet. Moral und Geist sind überragend. Das Einzige, das uns trübsinnig dreinblicken lässt, ist das Ergebnis", sagte Gladbachs Trainer Dieter Hecking.
Angesichts von nur noch fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz ergänzte er: "Wir haben unseren Blick immer nach hinten gerichtet. Wir waren schon mal weiter weg."
Bayern lassen beste Chancen liegen
Den Münchnern, die erst ihren zweiten Sieg in den vergangenen sechs Pflichtspielen gegen Gladbach holten, genügte im Duell der beiden besten Rückrundenmannschaften eine durchschnittliche Leistung. (LIVETICKER zum Nachlesen)
Insbesondere im Abschluss waren die Bayern lange ungewohnt fahrig. Immer wieder scheiterte das Team von Trainer Carlo Ancelotti am starken Gladbacher Torhüter Yann Sommer oder der mangelnden Präzision im Abschluss. Und als der Schweizer doch geschlagen war, rettete die Latte bei Arjen Robbens Distanzschuss (43.). Erst Müller brach exakt 99 Tage nach seinem letzten Ligatreffer gegen Wolfsburg den Bann.
Robben hätte vor 54.014 Zuschauern im zum vierten Mal in dieser Saison ausverkauften Borussia-Park bereits nach 42 Sekunden treffen können, aber Sommer wehrte den Schuss souverän ab.
Jantschke verpasst Gladbachs Führung
In der Anfangsphase versteckte sich die ersatzgeschwächte Borussia, bei der unter anderem Weltmeister Christoph Kramer, Kapitän Lars Stindl, Mahmoud Dahoud, Fabian Johnson und Ibrahima Traore fehlten, keineswegs. Ein Schuss von Tony Jantschke, den Trainer Dieter Hecking aus der Personalnot heraus ins Mittelfeldzentrum beordert hatte, wurde im letzten Moment abgeblockt (5.).
Insgesamt kam Gladbach in der ersten Halbzeit aber nur selten strukturiert aus der eigenen Hälfte, obwohl der Rekordmeister durchaus Räume anbot. Bei einem der wenigen Konter zögerte Jonas Hofmann aber viel zu lang: Anstatt zu schießen oder zu passen, verlor er den Ball (12.).
Spätestens nach einer Viertelstunde hatte München das Spiel im Griff. Allerdings fehlten Tempo und Präzision, um die aufmerksame Defensive der Gladbacher zu überrumpeln. Gefährlich wurde es nur, wenn sich die Borussia Fehler leistete. Nach einem dieser leichtsinnigen Ballverluste rettete Sommer in höchster Not gegen Robert Lewandowski (25.).
Robben scheitert am Lattenkreuz
Kurz vor der Pause wäre aber auch der Schweizer machtlos gewesen, doch Robben traf nur die Latte, und Sommer reagierte bei Lewandowskis anschließendem Kopfball blitzschnell.
An den überlegenen Auftritt aus der ersten Halbzeit knüpften die Bayern zunächst nicht an, und Gladbach wurde stärker. Nachdem Raffael noch knapp das 1:0 verpasst hatte (62.), schlug der zuvor glücklose Müller zu.