Die Siegesserie des Hamburger SV ist gerissen. Nach drei Erfolgen innerhalb einer Woche musste sich das Team von Trainer Markus Gisdol im Samstagabendspiel der Bundesliga trotz zweimaliger Führung mit einem 2:2 (1:1) gegen den SC Freiburg begnügen.
Elfer-Flop kostet HSV den Sieg
Den möglichen Sieg hatte Aaron Hunt auf dem Fuß, doch er scheiterte mit einem an ihm selbst verschuldeten umstrittenen Foulelfmeter an SC-Torwart Alexander Schwolow (88.). "Es ist schwierig", kommentierte SC-Trainer Christian Streich die Elfmeterentscheidung bei Sky: "Marc Torrejon berührt ihn, aber reicht das, um Elfmeter in der 88. Minute zu geben? Ich finde, das reicht nicht." (Der Ticker zum Nachlesen)
Verwirrung um Elfmeterschützen
Für Hunt gab es an der Entscheidung jedoch keine Zweifel. "Ich drehe mich um den Ball, will ihn abschirmen, aber er trifft mich ganz klar. Das ist für mich ein Foulspiel", sagte Hunt und haderte mit seinem Fehlschuss: "Ich wollte schießen und habe geschossen. Ich habe mich sicher gefühlt, der war aber schlecht geschossen. Das geht auf meine Kappe."
Auch HSV-Trainer Markus Gisdol ärgerte sich über die verpasste Siegchance. "Wenn sich Aaron den Ball hinlegt und gut fühlt, dann erwarte ich auch, dass er den Ball reinhaut", sagte Gisdol, räumte aber ein: "Normalerweise macht er den rein. Es ist ärgerlich, aber wir machen ihm keinen Vorwurf."
Da der etatmäßige Elfmeterschütze Bobby Wood nicht auf dem Platz stand, herrschte beim HSV kurzzeitig Verwirrung um den Schützen. "Die Diskussion war sicherlich nicht gut", sagte HSV-Trainer Markus Gisdol: "Vielleicht war es auch mein Fehler, wahrscheinlich brauchen wir eine genaue Reihenfolge."
HSV verpasst Befreiungsschlag
Die Hanseaten verpassten es damit, erstmals seit 2009 vier Pflichtspiele in Folge zu gewinnen und sich im Kampf um den Klassenerhalt weiter Luft zu verschaffen.
Die Breisgauer können mit dem Unentschieden leben, sie bleiben mit 30 Punkten weiter über dem Soll und rangieren im oberen Tabellen-Mittelfeld. Auch die Europacup-Plätze sind noch in Reichweite. (Spielplan/Ergebnisse der Bundesliga)
Der im Sturmzentrum aufgebotene Hunt traf schon in der 15. Spielminute vor 49.405 Zuschauern nach exaktem Zuspiel von Lewis Holtby zum 1:0 für den HSV. Doch die Gäste brauchten nicht lange für eine Antwort. Schon acht Minuten später sorgte Maximilian Philipp mit trockenem Abschluss auf Vorlage von Nils Petersen für das 1:1 (23.), bevor der eingewechselte Michael Gregoritsch die Gastgeber wieder in Führung brachte (57.). Doch Vincenzo Grifo hatte erneut eine Antwort für den SCF parat (72.).
Wood fällt kurzfristig aus
Der HSV ging mit reichlich Rückenwind in die Partie, musste vor dem Anpfiff aber zwei personelle Rückschläge verkraften. Neben Topvorbereiter Nicolai Müller (muskuläre Probleme) winkte auch Stürmer Bobby Wood mit Oberschenkelproblemen nach dem Warmmachen ab. Aber auch mit Hunt im Sturmzentrum und Dennis Diekmeier auf Rechtsaußen war Hamburg schnell um Spielkontrolle bemüht.
Doch auch Freiburg deutete schnell seine Qualitäten an. Bei Ballgewinn schaltete die Streich-Elf rasant um und wurde immer wieder über die Flügel gefährlich. In der sechsten Spielminute traf Petersen den Außenpfosten, nach dem Ausgleich blieben die Gäste am Drücker und hätten durch Amir Abrashi zur Führung treffen müssen. Doch der Mittelfeldspieler schoss völlig freistehend aus elf Metern über das Tor (30.).
Papadopoulos verletzt ausgewechselt
Der HSV, der nach einer halben Stunde auch noch auf den verletzten Kyriakos Papadopoulos (Schulter) verzichten musste, konzentrierte sich fortan erst einmal auf die Defensive, in der Johan Djourou den Part von Papadopoulos übernahm.
Nach dem Wechsel erwischten erneut die Hanseaten den besseren Start und zeigten vor dem 2:1 auch ihre spielerischen Fähigkeiten. Der starke Holtby steckte für Kapitän Gotoku Sakai durch, der dann Gregoritsch bediente. Freiburg musste erneut eine Reaktion zeigen - und die kam prompt.