Borussia Dortmund hat auch ohne die lautstarke Unterstützung der Fans auf der gesperrten Südtribüne wieder Kurs auf die Champions League genommen.
BVB siegt vor leerer Südtribüne
Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel besiegte den VfL Wolfsburg mit 3:0 (1:0) und verbesserte sich auf Platz drei. (Spielplan/Ergebnisse der Bundesliga)
Piszczek glänzt als Torschütze und Vorbereiter
Trotz vieler Chancen benötigte der BVB ein Eigentor von Jeffrey Bruma (20.) zur Pausenführung. Nach dem Wechsel legten Lukasz Piszczek (48.) und Ousmane Dembele (59.) nach. Sowohl beim Führungstor als auch bei Dembeles Treffer leistete Piszczek die Vorarbeit. (Der Ticker zum Nachlesen)
"Wir haben es geschafft, konzentriert zu spielen. Wir haben viele Chancen erspielt und wenig zugelassen", sagte BVB-Coach Thomas Tuchel.
Damit baute die Borussia ihre bemerkenswerte Heimserie in der Bundesliga auf 31 Spiele ohne Niederlage aus. Wolfsburg muss sich derweil nach einer schwachen Vorstellung wieder nach unten orientieren.
"Über 90 Minuten haben wir viel zu wenig nach vorne gemacht, um den BVB in Bedrängnis zu bringen. Nach dem 2:0 war Dortmund befreit und wir sind nicht mehr zurückgekommen. Dieses Spiel müssen wir schnell vergessen", sagte VfL-Trainer Valerien Ismael.
Leere Süd sorgt für ungewohntes Bild
Das Bild im ehemaligen Westfalenstadion war ungewohnt. Wo sonst fast 25.000 Zuschauer ihre Mannschaft auf der Gelben Wand nach vorne peitschen, blieb es diesmal still.
Nach den Vorfällen im Spiel gegen Leipzig am 4. Februar war die Südtribüne komplett gesperrt worden.
"Das sind schreckliche Bilder. Ich gucke da gar nicht mehr hin, das ist eine tiefe Zäsur. Wir haben uns schon schwer damit getan, solch eine Kollektivstrafe zu akzeptieren. 24.800 haben ja nichts getan. Der BVB ohne Südtribüne ist wie Fußball ohne Ball", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Anpfiff bei Sky.
Benaglio verhindert höhere Pleite
Die Gastgeber zeigten sich vor den verbliebenen 56.906 Zuschauern aber unbeeindruckt. Mit hohem Tempo kombinierte sich der BVB immer wieder zwischen die beiden Wolfsburger Abwehrlinien, doch erneut war die Chancenverwertung zunächst das große Problem.
Pierre-Emerick Aubameyang (7., 16.), Marco Reus (9.) und Dembele (26.) scheiterten am starken VfL-Torhüter Diego Benaglio.
So benötigte das Tuchel-Team die Wolfsburger Hilfe zur Führung. Nationalstürmer Mario Gomez agierte im eigenen Strafraum zu zaghaft gegen Piszczek, dessen Hereingabe lenkte Bruma per Kopf ins eigene Tor.
Die Führung war hochverdient, die Niedersachsen fanden lange Zeit in der Offensive überhaupt nicht statt. Die einzige Chance vor der Pause bot sich Winter-Neuzugang Yunus Malli (45.+1).
Nach dem Wechsel drängte Dortmund auf die schnelle Entscheidung. Eine Hereingabe von Dembele köpfte Piszczek aus kurzer Distanz zu seinem fünften Saisontor ein, zwei Minuten später landete eine Flanke von Dembele am Pfosten.
Wolfsburg agierte weiterhin viel zu passiv und fand gegen starke Dortmunder kein Mittel. Der dritte Treffer von Dembele nach erneuter Vorarbeit des überragenden Piszczek war Ausdruck der deutlichen Überlegenheit. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können.