Die Profis des Hamburger SV feierten bei klirrender Kälte nach dem Schlusspfiff mit ihren treuen Fans den ersten Saisonsieg, die Kollegen von Darmstadt 98 schlichen dagegen nach dem 0:2 (0:1) gegen den Bundesliga-Dino mit hängenden Köpfen in die Kabine.
Erster Sieg! HSV fallen "die Alpen vom Herzen"
HSV setzt Aufwärtstrend fort
"Unsere Mannschaft war gut eingestellt. Sie hat alles auf den Platz gebracht, was im Moment möglich ist. Es war unter dem Strich ein verdienter Sieg für uns", sagte HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer erleichtert, nachdem sein Team die Rote Laterne des Tabellenletzten an an den FC Ingolstadt abgegeben hatte.
Auf einen Bundesliga-Dreier hatten die HSV-Fans über 200 Tage lang warten müssen.
Michael Gregoritsch (30.) und Matthias Ostrzolek (90.) erzielten für den HSV die Tore. Insgesamt setzte das Team von Trainer Markus Gisdol den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fort und ist seit drei Partien ungeschlagen.
"Die ganzen Alpen vom Herzen gefallen"
Die Lilien hingegen kassierten ihre fünfte Niederlage in Folge und liegen nur noch einen Punkt vor den Hamburgern auf Relegationsplatz 16. (Tabelle der Bundesliga)
"Mir sind die ganzen Alpen vom Herzen heruntergefallen. Der Knoten ist jetzt geplatzt. Es ist schön, dass wir uns viele Chancen herausspielen und sie auch nutzen. So bleiben wir in der Liga", meinte der Österreicher nach der Partie erleichtert und erklärte SPORT1 die Gründe für den Umschwung:
"Wir sind jetzt eine Einheit und eine Mannschaft, die zusammen lebt. Es macht Spaß, gemeinsam zu arbeiten."
Gregoritsch war bereits in der Vorwoche beim 2:2 im Nordderby gegen Werder Bremen zweimal erfolgreich, in Darmstadt traf er nach mühsamer Anfangsphase im Anschluss an eine Standardsituation per Kopf.
Niemeyer: "Wird ganz, ganz eng"
Auf der Gegenseite brachten die Gastgeber nicht viel mehr als einige Halbchancen zustande. "Wir haben uns viel vorgenommen und wollten den HSV auf Distanz halten", sagte ein sichtlich enttäuschter Peter Niemeyer nach dem Spiel bei Sky. "Jetzt wird es ganz, ganz eng."
Nach dem Absturz auf den Relegationsplatz trennt die Lilien nun nur noch ein Punkt von einem direkten Abstiegsplatz, das Tabellenende ist nur noch zwei Punkte entfernt.
Ebenjenes konnten die Hamburger zum ersten Mal seit dem 7. Spieltag wieder verlassen.
"Es ist unglaublich wichtig, dass du das Spiel und den Kampf hier annimmst", sagte Gisdol nach dem Spiel bei Sky. "Das haben wir heute gemacht. Es hat sich in den letzten Wochen schon angedeutet, dass wir dran sind."
Lewis Holtby fügte bei SPORT1 hinzu: "Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, dass der Kopf wieder frei ist. Wenn wir weiter zusammenrücken, dann bin ich davon überzeugt, dass wir schnell unten rauskommen. Ich bin überzeugt, dass der Weg noch nicht zu Ende ist."
Beiersdorfer findet keinen Sportdirektor
Mithilfe weiterer Verstärkungen in der Winterpause soll dieser Trend langfristig fortgesetzt werden. Man werde vor allem versuchen, sich in der Defensive zu verstärken, kündigte Beiersdorfer an.
Seinen zweiten Aufgabenbereich als Sportdirektor wird der 53-Jährige allerdings so bald wohl nicht los. "Sollte jetzt nicht jemand vom Himmel fallen, wird es vor der Winterpause keinen neuen Sportdirektor geben", erklärte der Vorstandsvorsitzende.
Stimmen dafür weiterhin die Ergebnisse auf dem Rasen, werden die HSV-Fans es verkraften können.