Der VfL Wolfsburg hat auf die sportliche Misere reagiert und sich von Trainer Dieter Hecking getrennt. Die "Wölfe" beurlaubten den 52-Jährigen und seinen Assistenten Dirk Bremser am Montag, wie sie am frühen Abend mitteilten.
Wolfsburg trennt sich von Hecking
Bis auf Weiteres soll Valerien Ismael die Mannschaft übernehmen. Der Franzose trainiert bereits seit Sommer 2015 Wolfsburgs U23-Team.
Allofs "tut der Schritt leid"
"Menschlich tut mir dieser Schritt sehr leid. Es war eine große Freude, mit Dieter Hecking und Dirk Bremser zusammenzuarbeiten. Wir haben in den intensiven fast vier Jahren eng und erfolgreich zusammengearbeitet, mit dem Gewinn des DFB-Pokals und der Vize-Meisterschaft 2015 als Höhepunkt einer bis dahin kontinuierlich nach oben führenden Entwicklung", ließ sich Allofs in der Pressemitteilung des Klubs zitieren.
"Leider haben wir es in der vergangenen Saison trotz toller Spiele in der Champions League nicht geschafft, uns in der Liga für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, und auch der personelle Umbruch im Kader in diesem Sommer hat nicht den von uns allen erhofften Umschwung gebracht. Nach den zuletzt enttäuschenden Leistungen sind wir zu der Entscheidung gekommen, durch einen Wechsel auf der Cheftrainerposition dem Team neue Impulse zu geben."
Hecking ist enttäuscht
Hecking kam in dem Bulletin ebenfalls zu Wort: "Natürlich bin ich enttäuscht, aber es gehört als Trainer in diesem Geschäft dazu, dass man mit einer Trennung rechnen muss, wenn die Erfolge ausbleiben. Das war bei uns zuletzt leider der Fall. Ich hätte gerne mit der Mannschaft weitergearbeitet und sie wieder in die Erfolgsspur zurückgeführt, respektiere aber die Entscheidung des Klubs."
Wolfsburg belegt nach sieben Spieltagen nur einen enttäuschenden 14. Tabellenplatz. Die Niedersachsen warten seit dem 2:0 beim FC Augsburg am 1. Spieltag auf einen Sieg. Zuletzt kassierte der Meister von 2009 ein 0:1 zuhause gegen Aufsteiger RB Leipzig.
Ernüchternde Bilanz 2016
Heckings Bilanz im Jahr 2016 ist ernüchternd. Ganze 25 Punkte in 24 Spielen konnte der Chefcoach für sich verzeichnen - die Bilanz eines Absteigers. Und das mit diesem Edel-Kader. "Als Cheftrainer hast du immer die Verantwortung - für alles, was passiert", hatte Hecking nach der Pleite gegen Leipzig am Sonntag gesagt: "Wenn du keine Spiele gewinnst, hast du auch keine Argumente."
Hecking hatte den VfL zum Jahreswechsel 2012/13 übernommen.
Als Nachfolger werden unter anderem Andre Breitenreiter und der Portugiese Andre Villas-Boas genannt.