Schalke 04 taumelt unter dem neuen Trainer Markus Weinzierl immer tiefer in die Krise.
Nächste Pleite für desolate Schalker
Die Königsblauen verloren beim 1:3 (1:1) gegen den 1. FC Köln auch ihr viertes Spiel der neuen Bundesliga-Saison und bleiben ohne einen einzigen Punkt Tabellenvorletzter Die Tabelle der Bundesliga. Weinzierl stellte eine unrühmliche Marke ein: Felix Magath hatte vor sechs Jahren ebenfalls die ersten vier Partien verloren.
"Dass ich nicht erfreut bin und keine vier Niederlagen zu Beginn erwartet hätte, ist klar", sagte Weinzierl bei Sky. "Wir sind sehr enttäuscht. Wir sind in Führung gegangen und haben zu schnell den Ausgleich bekommen. Wir haben ein Spiel verloren, das du nicht verlieren darfst. Es war ein sehr wichtiges Spiel", ergänzte Weinzierl.
Noch schlimmer als befürchtet
"Viel schlimmer geht es nicht. Wenn man vier Spiele absolviert und keines davon gewonnen hat, dann ist eine Steigerung nach unten schwer möglich" ergänzte Manager Christian Heidel: "Das war sicherlich alles andere als geplant und auch in der Art nicht befürchtet."
Die Fans der Kölner sparten nicht mit Spott. "Schalke, Schalke, 2. Liga", sang der FC-Anhang. "Ich habe ein bisschen Mitgefühl mit Schalke", sagte der ehemalige S04-Profi Marco Höger, der im Sommer nach Köln gewechselt war: "Ich weiß, dass man nach so einem Start hier nicht so arbeiten kann, wie man es gerne will."
Dass Klaas-Jan Huntelaar die Schalker Torflaute nach 305 Minuten beendete war kein Trost für die desolaten Gelsenkirchener (Die Statistik zum Spiel).
"Wir sind sehr enttäuscht, das geht tief. Das müssen wir sacken lassen und dann analysieren, was wir falsch gemacht haben. Davon kann sich niemand freimachen", sagte Kapitän Benedikt Höwedes.
Köln spielt oben mit - Schalke bleibt unten drin
Nur zwei Minuten nach Huntelaars Führungstor (36.) glich der Japaner Yuyo Osako für die weiter ungeschlagenen Rheinländer aus.
Anthony Modeste mit seinem vierten Saisontor (77.) und Simon Zoller (84.) drehten das Spiel. Mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien spielt Köln oben mit.
"Natürlich sind wir sehr, sehr zufrieden, dass wir es wieder geschafft haben auf Schalke zu gewinnen. Wir haben das ordentlich gemacht und waren ganz gut im Spiel", sagte Kölns Trainer Peter Stöger. "Ideal war das schnelle 1:1. Das hat uns Zuversicht gegeben. In der zweiten Halbzeit war klar, dass wir mehr Räume bekommen", ergänzte der Österreicher. Dass ihre Serie ohne Gegentor gestoppt wurde, konnten die Rheinländer locker verschmerzen.
Der ehemalige FC-Star Lukas Podolski twitterte "1. FC Leicester City" - in Anlehnung an den Überraschungsmeister der vergangenen Premier-League-Saison.
Weinzierl krempelt sein Team um
Die runderneuerten Gelsenkirchener hinken dagegen den eigenen Ansprüchen weit hinterher Der Ticker in der Nachlese.
Weinzierl hatte sein Team auf vier Positionen umgebaut: Rechtsverteidiger Sascha Riether, Sechser Johannes Geis, Flügelspieler Alessandro Schöpf und Ideengeber Max Meyer rückten in die Startelf, die Neuzugänge Benjamin Stambouli und Breel Embolo mussten ebenso raus wie Innenverteidiger Matija Nastasic und der angeschlagene Leon Goretzka (muskuläre Probleme).
FC-Coach Peter Stöger ersetzte den verletzten Offensivspieler Leonardo Bittencourt durch Milos Jojic.
Köln lauert auf Fehler
Den Königsblauen war nach drei Bundesligaspielen ohne Punkt und Tor die Verunsicherung anzumerken. Köln stand tief und wartete auf Fehler der Gelsenkirchener, um schnell und direkt auf Torjäger Modeste zu spielen. So kamen die Gäste zwar öfter in die Nähe des Tores als die Schalker, die kaum einen Weg in den Strafraum fanden.
Schalke kombinierte zu langsam und ungenau, um die Kölner Defensive in Verlegenheit zu bringen. Der FC spielte seine Konterchancen nicht konsequent zu Ende.
Königsblaue gehen unter
Erst nachdem Eric Maxim Choupo-Moting Kölns Keeper Timo Horn erstmals geprüft hatte (35.), endete die Nullnummer: Huntelaar traf Sekunden später nach Steilpass von Nabil Bentaleb. Aber Osako glich nach Vorarbeit von Jojic und Modeste postwendend aus.
Schalke erhöhte nach der Pause den Druck, doch die Kölner Abwehr stand sehr stabil.
Horn musste nur selten eingreifen. Weinzierl brachte mit dem Ukrainer Yevhen Konoplyanka eine neue Offensivkraft (67.), doch auch der Flügelflitzer tat sich schwer. In der Schlussphase ging dann die gesamte Schalke Mannschaft unter.