Aufsteiger RB Leipzig hat sein mit Brause-Millionen finanziertes "Projekt Bundesliga" mit einem Erfolgserlebnis gestartet. Im Duell bei der TSG 1899 Hoffenheim erkämpfte sich der Neuling zum Abschluss des ersten Spieltags ein respektables 2:2 (0:0). (Statistiken zum Spiel)
RB feiert Last-Minute-Ausgleich
Ein Traumstart bei der Rückkehr von RB-Sportdirektor Ralf Rangnick nach Sinsheim blieb den Roten Bullen aber verwehrt.
Lukas Rupp brachte die Gastgeber zunächst in Führung (55.), ehe Leipzigs Kapitän Dominik Kaiser nur 173 Sekunden später den Ausgleich erzielte (58.). Mark Uth brachte Hoffenheim in der 83. Minute erneut in Front, ehe Marcel Sabitzer (90.) wiederum für Leipzig traf. Die TSG wartet seit Dezember 2014 auf einen Sieg am Sonntag. (Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker)
Rasantes Spiel bei Bruthitze
Leipzig bekam als 55. Neuling der Liga-Geschichte das höhere Tempo sofort zu spüren. In der höchst unterhaltsamen Anfangsphase vor 24.188 Zuschauern musste RB-Torwart Peter Gulacsi sein Team allein in den ersten fünf Minuten gleich fünfmal vor einem Rückstand bewahren. Unter anderem gegen Sebastian Rudy (1. und 2.) blieb der Ungar zunächst Sieger.
Immer wieder kombinierten sich die lange mit Mäzen-Millionen aufgepumpten Gastgeber vor das Leipziger Tor. Die Spieler von Trainer Julian Nagelsmann scheiterten dann aber entweder am eigenen Unvermögen - oder an Gulacsi.
Weil aber auch die Gäste nach dem blamablen Ausscheiden im DFB-Pokal bei Zweitligist Dynamo Dresden (4:5 i.E.) selbst munter nach vorne spielten, entwickelte sich trotz der hochsommerlichen Temperaturen ein rasantes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) unterbrach die Partie zweimal für Trinkpausen.
Kaiser antwortet auf Uth
Für RB verfehlte unter anderem Neuzugang Timo Werner das Hoffenheimer Tor knapp (5.). Kaiser scheiterte im Strafraum völlig unbedrängt an TSG-Keeper Oliver Baumann (13.). Werner, der im Sommer für zehn Millionen Euro von Absteiger VfB Stuttgart gekommen war, vergab zudem kurz vor der Pause die nächste große Chance zu Führung (41.).
Rangnick, der Hoffenheim als Trainer zwischen 2006 und 2008 von der Regional- in die Bundesliga geführt hatte, verfolgte das Geschehen als RB-Macher relativ gelassen. "Größere Gefühle gibt es da bei mir nicht", hatte der Hoffenheimer Rekordtrainer (166 Spiele) vor seiner Rückkehr im FAZ-Interview gesagt.
Sein Nachfolger als RB-Coach, Ralph Hasenhüttl, musste in Sinsheim auf Neuzugang Naby Keita (Fußprellung) und den noch nicht fitten Olympia-Helden Lukas Klostermann verzichten. Der andere Silbermedaillen-Gewinner des Teams, Davie Selke, saß zunächst auf der Bank. Auf der anderen Seite stand Rio-Fahrer Niklas Süle in der Startelf, Jeremy Toljan hingegen nicht im Kader. Auch Kapitän Eugen Polanski wurde nicht rechtzeitig fit.
Auch ohne den Anführer gingen die Gastgeber nach der Pause in Führung. Rupp belohnte das Offensivspiel der Hoffenheimer aus 15 Metern per Direktabnahme. Kaiser fand aber nach einer Flanke von Diego Demme die passende Antwort und ließ die gut 1000 mitgereisten RB-Fans wieder hoffen, ehe Uth und Sabitzer für eine turbulente Schlussphase sorgten.
Zusammenfassung der Bundesliga am Sonntag um 9.15 und 13.15 Uhr in Bundesliga Pur und um 22.15 Uhr in Bundesliga - Der Spieltag