Noch vier Tage muss Köln ausharren, bis die schönste Zeit des Jahres beginnt. Ginge es nach den FC-Kickern, dann wäre die Auftaktparty zum Karneval schon unmittelbar nach dem 2:1 (1:1)-Derbysieg bei Bayer 04 Leverkusen gestiegen.
Derbysieger Köln läutet Karneval ein
Doch selbst der unfreiwilligen Wartezeit zum ominösen 11.11. konnte Matchwinner Dominic Maroh etwas Positives abgewinnen. "Jetzt können wir die ganze Woche die Sau rauslassen. Das ist wunderbar für die Fans", sagte der Verteidiger, der die Domstädter mit seinem Doppelpack zum ersten Sieg gegen den Rhein-Rivalen seit vier Jahren geschossen hatte.
Platzverweis bringt Vorentscheidung
Mannschaftskollege Marcel Risse sah es ähnlich: "Es gibt keinen passenderen Zeitpunkt als das Wochenende vor dem 11.11. - für die ganze Stadt ist es etwas besonderes, hier zu gewinnen." Kapitän Matthias Lehmann machte derweil schon mal vorsorglich bei Trainer Peter Stöger Werbung für sich und die Mannschaft. "Ich hoffe, dass wir jetzt auch am Mittwoch ein wenig Zeit bekommen zu feiern", sagte er schmunzelnd in Richtung des FC-Coaches.
Der Österreicher sollte keinen Grund haben, seiner Mannschaft die Party zu verwehren. Zu klar hatte sie Bayer im fremden Stadion beherrscht. Spätestens, nachdem Anthony Modeste den Platzverweis gegen Kyriakos Papadopoulos herausgeholt hatte (53.), bogen die Kölner eindeutig auf die Siegstraße ein.
Stöger: Besser als Tomaten werfen
Leverkusens Trainer Roger Schmidt fand die Rote Karte gegen seinen Verteidiger zwar viel zu hart, doch auch im Lager des Champions-League-Teilnehmers kam man nicht umher, dem Gegner zu einem verdienten Sieg zu gratulieren.
Mit 18 Punkten nach zwölf Spielen zog Köln an Leverkusen vorbei. "Wir sind solide aufgestellt. Es ist alles soweit auf Spur. Schauen wir mal, ob wir uns Luft verschaffen können", zeigte sich Trainer Stöger nach dem Blick auf die Tabelle zufrieden.
Mit dem Erfolg gegen Leverkusen beendete sein Team eine Serie von vier Spielen ohne Sieg und Tor. Von den mitgereisten Fans wurde der Österreicher dafür mit Sprechchören gefeiert. Stöger selbst nahm es mit seinem gewohnt trockenem Humor: "Es ist mir schon lieber, als wenn sie Tomaten werfen."
Das haben die Kölner nicht zu befürchten. Stattdessen dürfte zum Karnevalsauftakt das ein oder andere Kölsch fließen: Nach dem Vormittagstraining wird die Mannschaft dann nämlich frei haben.