Sportvorstand Matthias Sammer sieht Neuzugang Douglas Costa beim FC Bayern München nicht als Ersatz für den langzeitverletzten Franck Ribery.
Der erste Top-Deal - wohl nicht der letzte
"Costa ist kein Ribery-Ersatz", sagte Sammer am Mittwoch kurz nach Bekanntgabe des Wechsels, zuvor hatten die Bayern die Vorbereitung auf die neue Saison mit einem öffentlichen Training begonnen.
"Er kann ja auch rechts und defensiv spielen", begründete Sammer. "Er ist ein flexibel einsetzbarer Spieler."
Die Diskussionen darüber, wer Ribery ersetzen könne, seien auch dem Franzosen gegenüber ungerecht, meinte Sammer.
Mit der Verpflichtung von Douglas Costa, über die SPORT1 schon in der Vorwoche berichtet hatte, hat der FC Bayern seinen ersten Top-Deal des Sommers perfekt gemacht. Weitere Transfers schloss Sammer auf Nachfrage ausdrücklich nicht aus.
Der brasilianische Nationalspieler wechselt vom ukrainischen Spitzenklub Shaktar Donezk an die Isar. Costa (24), der einen Vertrag bis 2020 erhält, kostet rund 30 Millionen Euro.
Für Costa erfüllt sich ein "Traum"
"Für mich erfüllt sich heute ein Traum," sagte Douglas Costa nach seiner Vertragsunterzeichnung in München am Mittwochvormittag.
Er sei stolz, beim FC Bayern spielen zu dürfen, "bei dem schon so viele bekannte brasilianische Spieler unter Vertrag waren", sagte er: "Ich freue mich auf ein großartiges Team und werde alles dafür tun, um die in mich gesetzten Erwartungen zu erfüllen."
Der variabel einsetzbare Flügelspieler ist der viertteuerste Transfer der Münchner Vereinsgeschichte nach Javi Martinez (40 Millionen), Mario Götze (37) und Mario Gomez (35) und der siebtteuerste in der Geschichte der Bundesliga.
Auch wenn Sammer das nicht hören will: Costa ist in München zumindest eine Alternative für Dauerpatient Ribery, der den Saisonstart wegen seiner Knöchelverletzung wohl verpassen wird. Costa wird mit der Rückennummer 11 nach seinem Urlaub am 11. Juli den Dienst antreten.
Sammer lobt Costa
"Douglas Costa wird unserer Mannschaft gut tun", sagte Sammer, "er hat große technische Fähigkeiten, einen starken linken Fuß, ist sehr beweglich und extrem schnell."
Zuletzt war der neunmalige Nationalspieler noch mit Brasilien bei der Copa America in Chile im Einsatz gewesen. Der Rekordweltmeister war auch wegen eines von Costa vergebenen Elfmeters im Viertelfinale an Paraguay gescheitert (3:4 i.E.).
Costa wechselte im Januar 2010 von Gremio Porto Alegre nach Donezk, für das er in der vergangenen Saison 33 Pflichtspiele (fünf Tore, sieben Vorlagen) bestritt.
Liga-Krösus FC Bayern hat nun schon 47 Millionen Euro in neue Spieler investiert. Zuvor hatten die Münchner U21-Nationalspieler Joshua Kimmich (8,5 Millionen) und Torhüter Sven Ulreich (3,5) jeweils vom VfB Stuttgart verpflichtet.
Dazu kommen die Rückkehrer Julian Green, Pierre-Emile Höjbjerg und Jan Kirchhoff, die nach Ausleihen erst einmal wieder zum Team von Trainer Pep Guardiola stoßen.