Der verschuldete Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt.
FCK stellt Insolvenzantrag
Dies teilte der viermalige deutsche Meister am Montag mit, das Insolvenzverfahren soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. "Ziel des Verfahrens ist es, zügig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen", sagte Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt.
Voigt: Coronakrise hat "wirtschaftliche Lage deutlich verschärft"
"Wir haben in der Phase des 'Lockdown' schnell gemerkt, dass die 82 Tagen, an denen hier kein Fussball gespielt wurde, die wirtschaftliche Lage deutlich verschärft haben. Unsere Fans dürfen wir noch immer nicht ins Stadion lassen, die für uns einen enormen Wert haben", gab er am Montag bei einer Pressekonferenz als Mitgrund für die Entscheidung an.
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"Der Antrag auf die Insolvenz muss als Chance gesehen werden. Es ist zwar die letzte Patrone, aber es soll auch einen 'Re-Start' für den FCK darstellen", sagte der Generalbevollmächtigte Dirk Eichelbaum.
Planinsolvenz hat keine sportlichen Folgen
Sportliche Konsequenzen wird diese sogenannte Planinsolvenz zunächst nicht haben: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte Anfang April im Zuge der Coronakrise ein Maßnahmenpaket beschlossen, wonach unter anderem ein in Not geratener Verein der 3. Liga in dieser Saison keinen Punktabzug fürchten muss.
Das operative Geschäft sowie der Spielbetrieb werden ganz normal fortgeführt, erklärte Voigt: "Wir sind sanierungsfähig und ganz sicher sanierungswürdig."
Das Amtsgericht Kaiserslautern wird nun einen vorläufigen Sachwalter bestellen. "Für die Geschäftsführung und die Gremien der FCK KGaA war absehbar nicht mehr sichergestellt, dass Forderungen und fällige Verbindlichkeiten noch termingerecht und vollständig beglichen werden können", hieß es in einer Klubmitteilung.
1. FC Kaiserslautern plagen 20 Millionen Euro Schulden
Geschäftsführer Voigt werde in den kommenden Wochen mit dem Generalbevollmächtigten, dem erfahrenen Sanierungsexperten Dirk Eichelbaum, und interessierten Investoren über einen Sanierungsplan beraten.
Die Pfälzer haben 20 Millionen Euro Schulden angehäuft, für die kommende Saison fehlen 15 Millionen Euro. Durch die Planinsolvenz möchte sich der Traditionsverein in Eigenregie sanieren und so interessant für Investoren machen. "Das Investoren-Interesse an der Marke FCK war und ist enorm", sagte Voigt.
Am Dienstag findet eine konstituierende Gläubigerausschuss-Sitzung statt. Dies ist der übliche nächste Schritt im Rahmen des heute eingereichten Antrags