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KFC Uerdingen: Zwei Ikonen sprechen über Boss Ponomarev und die Krise

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KFC Uerdingen: Zwei Ikonen sprechen über Boss Ponomarev und die Krise

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Wie Uerdingen im Chaos versinkt

Der KFC Uerdingen steckt in der Krise. Ist Boss Ponomarev das Problem? Bei SPORT1 sprechen zwei Klub-Ikonen über die Lage.
KFC Uerdingen und der 1. FC Kaiserslautern sorgen für ein Torfestival. Die ersten beiden Treffer sind absolute Traumtore.
Der KFC Uerdingen steckt in der Krise. Ist Boss Ponomarev das Problem? Bei SPORT1 sprechen zwei Klub-Ikonen über die Lage.

Viele Jahre war der KFC Uerdingen von der Fußball-Landkarte verschwunden.

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2018 stieg der Verein auch dank Mikhail Ponomarev wieder in die 3. Liga auf. Nur eine Zwischenstation, wenn es nach dem schwerreichen Präsidenten des Krefelder Klubs geht.

Mit seinem Geld wurde im vergangenen Sommer ein Starensemble zusammengekauft. Ex Bundesliga-Profis wie Stefan Aigner, Kevin Großkreutz oder Dominic Maroh sollten schnellen Erfolg bringen. Doch diese Rechnung ging nicht auf.

Lediglich vier Punkte hat der KFC in den zwölf Spielen der Rückrunde geholt. Eine historisch schlechte Ausbeute. Die Partie zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern sollte die Wende bringen, es wurde der vorläufige Tiefpunkt. 2:4. Platz zehn. Der Vorsprung auf die Abstiegszone ist auf sieben Punkte geschrumpft.

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Herget: "Nicht ungefährlich"

Uerdingen-Ikone Matthias Herget, der von 1982 bis 1989 für die Krefelder 208 Bundesligaspiele absolvierte, macht sich bei SPORT1 so seine Gedanken. "Ich sehe das Ganze etwas kritisch. Wenn man den Aufstieg als Maßstab nimmt, dann tut Ponomarev dem Klub schon gut. Aber inwieweit man sich ihm komplett ausliefern muss, ist eine andere Sache."

Es sei "nicht ungefährlich" für den Verein, "wenn man sich absolut in die Hände einer Person begibt", betont der 63-Jährige, der 1985 mit Uerdingen den DFB-Pokal gewann. "Wenn Ponomarev wirklich mal die Lust verliert weiterzumachen, dann dürfte es um den Verein schlecht bestellt sein."

Michael Dämgen spielte von 1985 bis 1989 für die Krefelder, es war seine erfolgreichste Zeit. "Es ist positiv, dass sich der KFC im vergangenen Jahr sportlich wieder zurückgemeldet hat und von der Regionalliga in die 3. Liga aufsteigen konnte. Man ist dann mit großen Ambitionen in die Saison gestartet und hat wohl auch insgeheim den Aufstieg anvisiert, doch von der Regionalliga direkt in die 2. Liga aufzusteigen, ist nicht einfach", sagt der 57-Jährige im Gespräch mit SPORT1.

Dämgen hat den KFC immer noch genau im Blick und weiterhin gute Kontakte dorthin. Seine Beurteilung der aktuellen Lage fällt ernüchternd aus: "Jetzt hat man seit zwölf Spielen nicht mehr gewonnen und ist auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Der Klub hat momentan zurecht keine Chance mehr aufzusteigen."

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Probleme abseits des Rasens

Neben der sportlichen Krise gibt es auch Probleme abseits des Rasens. Und hier spielt Ponomarev eine nicht unwesentliche Rolle. Am Russen scheiden sich die Geister. Der Klubchef regiert mit eiserner Hand.

Doch das kommt nicht bei allen gut an. In den vergangenen Jahren wurden insgesamt 31 Prozesse von ehemaligen Mitarbeitern gegen den Verein geführt. Auch der frühere Trainer Michael Wiesinger, der im März 2018 freigestellt wurde, als der KFC auf Platz zwei der Regionalliga West stand, klagt. Wie SPORT1 weiß, hat der Ex-Profi seit seinem letzten Arbeitstag kein Gehalt mehr überwiesen bekommen. Geld, das ihm eigentlich zusteht.

"Ponomarev hält das Ruder in der Hand und plötzlich erfährt man andere Dinge abseits des Rasens, dass Mitarbeiter und Ex-Trainer gegen den Klub klagen. Das spricht nicht für den KFC und es verzerrt das positive Bild, welches durch den Aufstieg entstanden ist", meint Dämgen. "Ich hoffe nur, dass wieder etwas mehr Ruhe einkehrt und der Verein sportlich zurück in die Spur findet."

Natürlich sei "viel verbunden" mit dem Namen Ponomarev. "Er entscheidet alles, ob das immer richtig ist, sei mal dahingestellt. Sportlich war der Weg, der eingeschlagen wurde, bis vor zwölf Spielen positiv. Die Geräusche drum herum können einem sicher nicht gefallen."

Meier-Entlassung kein guter Stil

Dämgen kritisiert vor allem die Entlassung von Norbert Meier. Ponomarev hat sich beim Ex-Coach nicht mal verabschiedet. "Das war kein guter Stil", findet Dämgen, und kritisiert das Bild, das der Klub gerade nach außen abgibt. "Man hat auch nicht damit gerechnet, dass Stefan Krämer entlassen wird, mit dem der Klub eigentlich ordentlich dastand. Und Meier hat sich erstmal sortieren müssen."

Es müsse Ruhe einkehren, stellt Dämgen klar. "Damit Dinge wachsen können. Das Fundament 3. Liga wurde gelegt, und da sich der Aufstieg erledigt hat, müssen jetzt die richtigen Schlüsse gezogen werden."

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Ponomarev dürfe "nicht nur Alleinherrscher" sein, "sondern es wäre gut, wenn er Mitstreiter zulassen würde, die dem KFC helfen wollen, um gemeinsam etwas nach vorne zu bringen". Dann könne etwas entwickelt werden.

Dämgens bitteres Fazit: "Nur ein Team zusammen zu kaufen, das kann nicht funktionieren. Momentan wirkt das wie ein fragiles Gebilde, das in sich zusammenfällt."