Der mit viel Getöse verkündete Bruch des Sponsors flyeralarm mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat die Antikorruptionsorganisation Transparency International auf den Plan gerufen. Die Organisation forderte am Dienstag klare Regeln für das Verhalten von Sponsoren im Sport. Es dürfe nicht der Eindruck entstehend, ein "Sponsor könnte seine Finanzmacht" missbrauchen.
Nach Flyeralarm-Drohung: Transparency fordert Verhaltenskodex für Sponsoren
Transparency forderte insbesondere den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) zu einheitlichen Vorgaben auf. "Ein Verband schuldet einem Sponsor als Gegenleistung einen Werbewert, nicht aber bestimmte Schiedsrichterleistungen", sagte Jochen Reinhardt, Co-Leiter der Arbeitsgruppe Sport von Transparency.
Thorsten Fischer, Aufsichtsratschef beim Zweitliga-Schlusslicht Würzburger Kickers, hatte aus Verärgerung über mehrere Schiedsrichter-Fehlentscheidungen das Ende seines Engagements mit flyeralarm beim DFB angekündigt.
Reinhardt kritisierte auch den Würzburger Fußballchef Felix Magath, der es am Sonntag bei Sky90 als "völligen Blödsinn" bezeichnet hatte, die Kündigungsandrohung als den Versuch einer Einflussnahme des Zweitligisten auf den DFB zu bewerten.
"Bestenfalls kann man Magath Naivität unterstellen. Aber die Wirkung der Würzburger Aktion auf Schiedsrichter*innen kann verheerend sein. In der Öffentlichkeit könnte zudem der Eindruck entstehen, dass im Geflecht DFB/Sponsoren/Schiedsrichter Abhängigkeiten bestehen", sagte Reinhardt.