Die Europäische Fußball-Union (UEFA) plant womöglich eine tiefgreifende Reform des Financial Fairplay.
Plant UEFA tiefgreifende Reform?
Laut einem Bericht des kicker könnte das Limit für Investorengelder komplett aufgehoben werden. Demnach soll die Deutsche Fußball Liga (DFL) den 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga auf der jüngsten Mitgliederversammlung bereits ein entsprechendes Vorschlagpapier der UEFA präsentiert haben.
"Investorenfinanzierte Gesamtkosten wären unlimitiert. Klubs mit Investoren ohne Renditeerwartung würden profitieren", zitiert der kicker aus dem ihm vorliegenden Papier zu den geplanten Reformen. Mit einer derartigen Deregulierung wäre das Financial Fairplay (FFP) in seiner bisherigen Form ad absurdum geführt. Während Investoren bislang innerhalb von drei Jahren maximal 30 Millionen Euro Defizit eines Vereins ausgleichen durften, könnten sie dann ungezügelt Geld zuschießen.
Noch keine Entscheidung bei der UEFA gefallen
Die Europäische Fußball-Union hielt sich bezüglich der Pläne bedeckt. "Die UEFA prüft in Absprache mit allen relevanten Interessengruppen und unter Berücksichtigung der sich entwickelnden Umstände ständig, wie das FFP verbessert werden kann. Derzeit gibt es aber keine Entscheidungen oder irgendwelche Ankündigungen", teilte der Verband auf SID-Anfrage mit.
Andrea Agnelli, Vorsitzender der Großklubvereinigung ECA und von Italiens Branchenprimus Juventus Turin, hatte allerdings kürzlich bereits von "breit angelegten Reformen im Gesamtbereich Financial Fairplay 3.0" gesprochen. Generelle Veränderungen des FFP waren nach den Pleiten in den Verfahren gegen Manchester City oder zuvor Paris St. Germain auch von vielen Seiten gefordert worden.
Insbesondere in Deutschland ging der Tenor bislang jedoch in eine gänzlich andere Richtung. So hatte sich die "Taskforce Zukunft Profifußball" vielmehr eine "konsequente Umsetzung eines verschärften Financial Fairplay" auf die Fahne geschrieben und keine weiteren Aufweichungen.