Uli Hoeneß und der DFB - eine Geschichte voller Reibereien.
DFB-Präsident kontert Hoeneß
Immer wieder rasselte der Bayern-Ehrenpräsident mit den Verantwortlichen des größten Fußball-Verbandes der Welt wegen unterschiedlichster Themen aneinander.
Neuestes Kapitel: Franz Beckenbauer.
Hoeneß hatte am Sonntag im CHECK24 Doppelpass über mangelnde Rückendeckung gegenüber dem Kaiser bezüglich der nach wie vor im Raum stehenden Bestechungsvorwürfe geklagt.
"Ich habe vermisst, dass der Deutsche Fußball-Bund sich hier entsprechend positioniert hat", ärgerte sich Hoeneß, "denn der Fußball in Deutschland und der DFB haben von Franz Beckenbauer in einem Maße profitiert, dass sie ihm ihr Leben lang dankbar sein müssen."
DFB-Präsident Keller kontert Hoeneß
Eine Ansicht, die der DFB-Präsident nur bedingt teilt.
"Ich kann Uli Hoeneß beipflichten, dass Franz Beckenbauer ein großartiger Sportler war, ein Weltmeister, ein genialer Trainer, der uns damals auch die Weltmeisterschaft gebracht hat. Aber man muss natürlich auch sagen, dass dort ein Schatten draufliegt", sagte Fritz Keller im Gespräch mit SPORT1.
Man dürfe das Leben von Beckenbauer, der am Freitag seinen 75. Geburtstag feierte, "nicht auf diese eine Geschichte reduzieren", hatte Hoeneß zuvor angemahnt: "Sein Leben ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Die Behandlung, die er erfährt, ist nicht in Ordnung."
Der 68-Jährige hatte zudem behauptet, er wisse "sehr sicher", dass die 6,7 Millionen Euro, die vor der Abstimmung zur WM-Vergabe 2006 auf Konten des damaligen FIFA-Exekutivmitglieds Mohamed bin Hammam (Katar) gelandet waren, "nicht zum Stimmenkauf" genutzt worden seien.
"Wenn Uli Hoeneß, wie er ja gesagt hat, auch Erkenntnisse hat, würden wir uns sehr freuen, wenn er die mit uns oder der Kommission, die das aufarbeitet, teilen würde", konterte Keller bei SPORT1.
"Wenn er etwas weiß, kann er das gerne mitteilen. Und dann können diejenigen, die das untersuchen, das auch gerne einbauen. Ich freue mich auf den Anruf."