Der Autor, Filmemacher und Mentalitätstrainer David Kadel hat die Vorreiterrolle von Liverpool-Trainer Jürgen Klopp beim Thema Glaube und Religion gewürdigt.
Klopp für Vorreiterrolle gewürdigt
"In Deutschland war es noch Anfang, Mitte der 1990er-Jahre eher ein Tabu-Thema, über seinen Glauben zu sprechen. Damals waren es hauptsächlich Spieler aus dem Ausland, die das taten", sagte Kadel der Deutschen Presse-Agentur.
Der 53-Jährige hat 2012 das Buch "Fußball-Bibel" mit Beiträgen von Klopp und Bayern-Profi David Alaba verfasst. 2016 erschien sein Film "Und vorne hilft der liebe Gott" unter anderem mit Klopp, Alaba, Daniel Didavi oder Sven Schipplock. "Es sind von Jahr zu Jahr mehr geworden, die offen über ihren Glauben sprechen. Und natürlich hat Jürgen Klopp eine große Rolle gespielt", sagt Kadel.
Kadel über Klopp: "Bekomme Gänsehaut"
"Wenn Jürgen Klopp aus Glatten im Schwarzwald in meinem Film erklärt, warum Jesus für ihn die wichtigste Person der Zeitgeschichte ist, dann bekomme ich immer noch eine Gänsehaut, weil er das besser macht als viele Menschen, die sich professionell mit dem Thema beschäftigen", sagt Kadel. "Ich glaube, dass der Glaube vielen Spielern hilft, bestimmte Dinge viel besser einzuordnen."
Zuletzt hatten sich mehrere Trainer und Spieler in Interviews zu ihrem Glauben geäußert. "Die jungen Burschen heute sind nicht dumm. Die merken recht schnell, dass diese Liebe, in Anführungszeichen, der Fans wankelmütig ist. Und dass ihr Wert auch sehr unsicher ist", so Kadel. Ein Spieler werde vielleicht irgendwann als "Fehleinkauf" abgestempelt. "Und dann heißt es, der bringt nichts, der ist nichts mehr wert", sagt der bekennende Christ und Fußball-Fan Kadel.
"Der Glaube ist genau das Gegenteil. Bei Gott muss ich nichts bringen, da muss ich keine Leistung bringen", sagt Kadel. "In der Bundesliga gibt es Liebe nur für Leistung, bei Gott gibt es Liebe einfach so, der kann nicht anders."