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Australien-Chaos: Markus Babbel und Marco Kurz über die Lage

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Australien-Chaos: Markus Babbel und Marco Kurz über die Lage

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Chaos in Australien: "Ein Desaster“

Die Witterungsverhältnisse in Australien sind weiter schlimm. Bei SPORT1 berichten die beiden Trainer Markus Babbel und Marco Kurz über die Lage.
Bei den Australian Open startet die Qualifikation trotz schlechter Luftbedingungen. Der Direktor der Australian Open, Craig Tiley, schildert das weitere Verfahren.
Die Witterungsverhältnisse in Australien sind weiter schlimm. Bei SPORT1 berichten die beiden Trainer Markus Babbel und Marco Kurz über die Lage.

Australien steht in Flammen. Riesige Buschbrände fräsen sich durch die knochentrockene Landschaft und machen vielen Australiern das Leben zur Hölle. 

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In der aktuellen Buschbrand-Saison starben bereits zwölf Menschen, bis Ende Dezember verbrannte eine Fläche von mehr als 4,6 Millionen Hektar Busch- und Ackerland. Besonders schlimm: Einige Feuer entstanden durch Brandstiftung.

Fast schon selbsterklärend, dass es ein äußerst zweischneidiges Schwert ist, unter diesen Bedingungen Leistungssport zu treiben. Zwei deutsche Fußballtrainer schildern bei SPORT1 ihre Erfahrungen. 

"Für Melbourne ist es ein Desaster", sagt Markus Babbel. Der ehemalige Bundesligatrainer (VfB Stuttgart, Hertha BSC, TSG Hoffenheim) und aktuelle Coach vom australischen Klub Western Sydney Wanderers spricht an, was sich gerade in Down Under abspielt. 

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Wegen schlechter Luft als Folge der Buschfeuer wurde am Mittwoch der Beginn der angesetzten Qualifikationsspiele für eines der vier wichtigsten Tennis-Turniere der Welt, die Australian Open in Melbourne, um drei Stunden nach hinten verschoben. Am Nachmittag kam in Melbourne ein Sturm mit heftigem Regen auf und sorgte für eine Einstellung des Spielbetriebs, schürte aber die Hoffnung auf klarere Luft am Donnerstag.

"Komplette Stadt in einer Rauchwolke"

Die Luftqualität in der australischen Metropole war zuvor so schlecht, dass die Bürger aufgefordert wurden, zu Hause zu bleiben. "Am Dienstag wurde die Luftqualität tatsächlich als die schlechteste weltweit eingestuft", erzählt Kurz, der am Mittwoch bei Melbourne Victory entlassen wurde. "Die Stadt, die Skyline, die Trainingsstätten, sozusagen die komplette Stadt, lagen in einer Rauchwolke."

Trotz der Demission machen ihm die Bedingungen vor Ort fast noch mehr zu schaffen. "Es war stickig, man roch den Qualm, viele Menschen klagten über Atemprobleme oder hatten andere körperliche Anzeichen. Über die Medien wurde gewarnt, man solle Türen und Fenster geschlossen halten."

Für Kurz sind die Bedingungen vor Ort extrem belastend. "Alles in Allem war es eine Ausnahmesituation, die selbst die feuererfahrenen Australier als solche erlebten. Natürlich ist es sehr schlimm zu sehen und zu hören was gerade in diesem Land geschieht, wie Natur und Tiere leiden und sterben." 

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Kurz wird beurlaubt

Für Kurz, der in Deutschland seine erfolgreichste Zeit von 2009 bis 2012 als Trainer beim 1. FC Kaiserslautern hatte, ist es gerade doppelt schwer. Nach nur 13 Spielen ist der 50-Jährige in Melbourne schon wieder Geschichte. Sein Team hatte am vergangenen Sonntag die sechste Saisonniederlage kassiert. Beim 2:3 bei den Central Coast Mariners hatte sich Kurz zudem verbal mit einem Offiziellen angelegt und dafür die Rote Karte gesehen.

"Meine Beurlaubung kam für mich zu einem überraschenden Zeitpunkt", sagt Kurz. "Nach einem schlechten Start aus erklärbaren Gründen wurden von Trainerseite erfolgreiche Änderungen vorgenommen, die in den letzten Spielen eine Trendwende aufgezeigt haben. Letztendlich muss man mit der Beurlaubung in unserem Job immer rechnen." 

Unterstützung bekommt er von Babbel. "Ich habe Marco geschrieben, dass es mir leidtut. Er ist ein guter Trainer, aber in Australien läuft es etwas anders. Er wurde am Wochenende des Feldes verwiesen und bei so einer Entscheidung gegen dich ist es nur menschlich darauf zu reagieren."

Kurz trotzte bis zuletzt den chaotischen Witterungsverhältnissen. "Am Abend habe ich mir die Wetter- und Luftqualitätsvoraussagen angesehen, um die Trainingszeiten, den Umfang und die Inhalte darauf abzustimmen. Einmal musste ich das Training vom Außengelände nach innen verlegen."

Menschen sollen zu Hause bleiben

Wenn eine Warnung ausgesprochen wurde, das Haus nicht zu verlassen, habe er diese "zumindest in meiner Freizeit befolgt. Das war hier in Melbourne jedoch höchstens fünfmal der Fall."

"Bei uns stand fünf bis zehn Mal die Luft, da hätte man nicht trainieren können. Wir hatten aber immer das große Glück, dass wir weiter weg waren zum Beispiel in Neuseeland oder in einer Region, wo man nicht betroffen war. Oder wir hatten trainingsfrei. Wir hatten echt Dusel, denn wir mussten nicht ein Training canceln. Unsere Jugendteams oder die Frauen mussten im Kraftraum trainieren."

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Der 47-Jährige sieht die aktuelle Situation weiter alarmierend. "In Melbourne war lange alles gut, es wurde erst vor drei, vier Tagen schlimm, als der Rauch in die Stadt zog. Australien ist in diesem Jahr ganz anders wie im vergangenen Jahr. Der Rauch und diese Feuer beeinträchtigen das Wetter immens. Für alle Menschen ist das sehr dramatisch, weil Menschen auch ihr Hab und Gut verlieren. Auch für die Leute in der Stadt ist es hochgradig unangenehm. Es betrifft das ganze Land."

Wie geht es weiter für Kurz? "Es gibt nach meiner Beurlaubung viele Dinge zu regeln. Noch stehe ich auch in einem Vertragsverhältnis. Das heißt, dass meine Partnerin und ich sicherlich noch einige Wochen bzw. Monate in Australien bleiben werden. Danach ist allerdings geplant, nach drei Jahren Down Under wieder nach München zurückzukehren."