Es war alles vorbereitet für ein schönes Fußball-Fest. Doch dann endete das Oberliga-Spiel zwischen Erfurt II und FC Lok Leipzig im Chaos.
Spielabbruch bei Lok Leipzig
Die Sachsen, der Klub von Sportdirektor Mario Basler, wollten in Erfurt den dritten Platz klarmachen und damit die Relegation sichern.
Doch Platz drei wurde durch ein 0:2 verspielt, was jedoch schnell nur ein Randaspekt war. Lok-Chaoten stürmten nach 70 Minuten den Platz - was das Ende der Partie bedeutete.
Basler erklärt die Vorfälle
"Wir mussten das Spiel abbrechen, nachdem wir eine dreiviertel Stunde gewartet hatten", sagte Basler zu SPORT1:
"Vor einem Jahr haben wir Fans ausgesperrt, und die haben sich in Erfurt wieder zusammen getan und dann den Platz gestürmt."
Die Situation eskalierte in der 73. Minute nach einer Roten Karte für Lok-Stürmer Djamal Ziane.
Handgreiflichkeiten und Wasserwerfer
Zu diesem Zeitpunkt stand es 0:2. Etwa 30 Leipziger "Fans" stürmten das Spielfeld, konnten selbst von den Lok-Spielern nicht zurückgepfiffen werden. Es kam zu Handgreiflichkeiten, und es mussten sogar Wasserwerfer eingesetzt werden.
Schließlich wurde der Block der Leipzig-Chaoten geräumt. Eine Hundertschaft Polizei marschierte auf, verhaftete mindestens vier Personen.
"So etwas ähnliches habe ich in meiner Karriere schon mal erlebt, ich habe aber noch nie mit ansehen müssen, wie Spieler geschlagen wurden oder Offizielle wie ich angegriffen wurden", so Basler.
"In der Form habe ich das noch nicht erlebt. Es ist nichts Dramatisches gewesen, ich wurde im Vorbeilaufen geschlagen, aber man muss das alles schon überdenken."
Basler zeigte sich bei SPORT1 vor allem enttäuscht, weil diese sogenannten Fans das zerstört hätten, was sich der Verein in den letzten Monaten mühsam aufgebaut hatte. Lok wird nun eine heftige Strafe vom Verband drohen.
"Ich muss mir Gedanken machen"
Basler denkt offenbar sogar über einen Rücktritt nach: "Unser Spiel wird als verloren gewertet, die Sanktionen kann ich noch nicht sprechen. Wir hatten seit einem Jahr Ruhe, aber das war schon sehr extrem. Ich muss mir jetzt meine Gedanken machen und ein, zwei Nächte darüber schlafen. Spurlos geht das nicht an einem vorbei."
Und weiter: "Wenn man versucht, Sponsoren zu gewinnen und denen erklärt, dass seit einem Jahr nichts Schlimmes mehr passiert ist, und dann kommen diese Vollidioten auf den Platz. Das macht die Arbeit nicht leichter. Das ist schade für unseren Verein."