Klar in der Wortwahl, strukturiert bei der Arbeit und als Teamplayer gefragt: Rouven Schröder hat in einer virtuellen Vorstellungs-Pressekonferenz als neuer Sportdirektor des FC Schalke 04 die Linie vorgegeben.
S04-Neuaufbau: So plant Schröder
Nach viereinhalb Jahren beim FSV Mainz 05 und einer sechsmonatigen Abstinenz gilt es ab sofort, die Worte mit Taten zu unterstreichen und "hart zu arbeiten". Schröder betonte: "Wir haben Pläne geschmiedet, wie wir Schalke in die richtige Richtung bringen wollen. Es gibt viel zu tun, wir wollen wenig reden."
Schröder richtet den Blick auf den harten Alltag 2. Bundesliga
Schröder übernahm nach einer kurz gehaltenen Einleitung von Sportvorstand Peter Knäbel das Kommando, er richtete den Blick nach vorne: "Wenn man durch die Katakomben geht, dann bekommt man mit Blick auf die Historie Gänsehaut. Doch wir reden nicht mehr über die Vergangenheit, sondern über die Gegenwart und die lautet: 2. Bundesliga."
Und da gilt es nun nach einem katastrophalen Bundesligajahr mit verdientem Abstieg eine Art Aufbruchstimmung zu erzeugen. Die Kaderplanung steht im Zentrum.
"Das ist eine Herausforderung. Wir haben Spieler, die mit einem Erstliga-Vertrag ausgestattet sind und die wir trotzdem auf dem Markt platzieren müssen", erklärte Schröder. Er sieht einen längeren Prozess auf den Klub zukommen, der Kader könnte zu Vorbereitungs- und Saisonbeginn äußerst groß sein.
"Kein Spieler unverkäuflich" beim FC Schalke 04
Auf die optimale Anzahl von 22 Feldspielern und drei Torhütern wollte sich der nur knapp 100 Kilometer von der Arena geborene Sauerländer nicht festnageln lassen. Doch Schröder stellte klar: "Ich sehe keinen Spieler, der unverkäuflich ist."
Prominente Namen wie Suat Serdar, Amine Harit, Matija Nastasic oder Mark Uth sind somit auf dem Markt und sollen neue Klubs finden.
Die Konkurrenz weiß aber um das knapp bemessene Budget der Gelsenkirchener, es drohen Mega-Verluste. Schröder wehrte dennoch sofort ab: "Wir werden uns nicht ausnutzen lassen!"
Es ist ein schwieriger Spagat für den Traditionsklub, der bislang vier Neuzugänge präsentierte. Mit Ausnahme von Simon Terodde verpflichtete Schalke mit Marin Kaminski, Danny Latza und Victor Palsson drei Defensivspieler. Routine also statt Talent, harte Arbeit statt Glanz.
Schalke sucht die richtige Mischung
Blickt sich Schröder, wie auch zu Mainzer Zeiten, bei der Suche nach neuen, möglicherweise auch jüngeren Profis nun auch verstärkt in Frankreich um? "Es muss passen", stellte der ehemalige Profi auf SPORT1-Nachfrage klar. "Wir schauen uns in allen Ländern um, auch in Frankreich. Aber Priorität hat dieser Markt nicht."
Bislang jedenfalls wurde bei den Transfers Wert auf Erfahrung gelegt: "Wir brauchen die richtige Mischung. Nur mit jungen Spielern wird es in der zweiten Liga schwierig. Wir benötigen stabile Spieler."
Schröder spricht Grammozis das Vertrauen aus
Schröder sieht bereits ein Gerüst vorhanden auf Schalke, neben den Neuzugängen sind dazu wohl Ralf Fährmann und bei Verbleib auch Klaas-Jan Huntelaar und Sead Kolasinac zu zählen. Das Projekt Wiederaufstieg wird dabei auch weiterhin angeleitet von Trainer Dimitrios Grammozis.
Der Grieche war schon angezählt, doch Schröder sprach ihm auf SPORT1-Nachfrage das Vertrauen aus: "Wir sind vollständig vom Trainer überzeugt. Das hat er sich verdient. Da gibt es kein Wenn und Aber. Wir wollen das gemeinsam angehen und das werden wir ausstrahlen."