Der Hamburger SV hat sich im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga zurück gemeldet.
So hat Hrubesch den HSV wiederbelebt
Mit dem 5:2-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg gelang unter dem neuen Trainer Horst Hrubesch eine Trendwende.
Das HSV-Idol fand offenbar die richtigen Worte und drehte an ein paar taktischen Stellschrauben, um die Rothosen nach fünf sieglosen Partien zurück in die Spur zu führen.
"Vielleicht haben wir noch eine Chance. Heute haben wir sogar ein paar Möglichkeiten liegen gelassen. Die Jungs hatten zuletzt einfach das Vertrauen in sich selbst nicht mehr", sagte Hrubesch nach der Partie gegen den Club.
Der Rückstand des HSV auf den Relegationsplatz, den aktuell die SpVgg Greuther Fürth innehat, beträgt nun drei Punkte. (Tabelle der 2. Bundesliga)
Hrubesch "hat die Jungs stark geredet"
Zum elementaren Faktor in den verbleibenden beiden Spielen könnte eben jenes Vertrauen werden, welches Hrubesch seiner Mannschaft zurückgegeben hat. "Horst hat sich die Jungs schon in der Woche gepackt, hat ihnen ein extremes Selbstbewusstsein gegeben und sie stark geredet. Das hat gefruchtet", meinte auch Hamburgs Abwehrchef Toni Leistner.
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Auch der Taktik-Wechsel zum 4-2-2 mit einer Doppelsechs hat sich im ersten Auftritt unter der Führung von Hrubesch bezahlt gemacht. Obendrein bewies der 70-Jährige mit der Beförderung von Robin Meißner ein goldenes Händchen. Der junge Stürmer kam zu seinem Startelfdebüt, glänzte durch den Treffer zum 1:0 und mit einer tollen Vorlage beim 2:0.
"Ich kenne ihn und weiß, was er kann. Er ist fast 75 Minuten marschiert. Aber jetzt kennen sie ihn, jetzt gilt es, das zu bestätigen. Der Junge ist wirklich gut, er ist einwandfrei. Ich bin froh, dass er sich belohnt hat", sagte Hrubesch über den 21-Jährigen.
Die Aura von Hrubesch macht den Unterschied
Einen anderen Lichtblick an diesem Abend stellte Mittelfeldspieler Sonny Kittel dar. Der HSV-Profi wirkte an diesem Abend im Vergleich zu den letzten Wochen wie ausgewechselt. Kittel erzeugte mit seiner Übersicht und krönte seine Leistung mit dem Tor zum 4:1. "Normalerweise ist er Bundesligaspieler", urteilte Hrubesch. "Das, was er oft spielt, ist für seine Verhältnisse zu wenig. Da haben wir auch den einen oder anderen, dessen Qualität echt gut ist, da müssen wir dran arbeiten."
Hrubesch, der 2008 die deutsche U19 und im Jahr darauf die U21 zum jeweiligen EM-Titel führte, wirkt neben seinem fußballerischen Sachverstand auch durch seine Ausstrahlung. Er trägt etwas Beruhigendes in sich und macht dennoch klare Ansagen. (Spielplan und Ergebnisse der 2. Bundesliga)
Die zweitplatzierten Kieler scheinen mit vier Punkten Vorsprung uneinholbar zu sein. Doch der Relegationsplatz ist auf jeden Fall in Reichweite, ein wichtiger Zwischenschritt damit absolviert.
"Wenn ich was mache, dann mache ich es richtig oder lasse es sein", erklärte Hrubesch nach dem Erfolg. "Es hat richtig Spaß gemacht." Die Trendwende ist da, und auf einmal kann der bereits fast abgeschriebene HSV in der neuen Jägerrolle nur noch gewinnen.