Nach dem Wirbel um die Identität von Mittelfeldspieler Bakery Jatta vom Fußball-Zweitligisten Hamburger SV hat der 1. FC Nürnberg fristgerecht Einspruch gegen die Wertung des Montagabendspiels eingelegt. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch mit. Der Club hatte das Heimspiel gegen den HSV mit 0:4 verloren.
Club mit Einspruch gegen HSV-Spiel
"Die Franken stützen ihren Einspruch darauf, dass der von den Hanseaten eingesetzte Spieler Bakery Jatta jüngsten Medien-Berichten zufolge in Wirklichkeit eine andere Identität haben soll. Demnach sei die für ihn erteilte Spielberechtigung unwirksam", hieß es in der Mitteilung des DFB.
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Nach einem Medienbericht gibt es Zweifel an der Identität des 21 Jahre alten Offensivspielers aus Gambia. Laut Recherchen der Sport Bild könnte Jatta eine Vergangenheit als Bakary Daffeh haben und zweieinhalb Jahre älter sein als bislang angenommen. Der Kontrollausschuss des DFB sowie das Bezirksamt Hamburg-Mitte haben in dem Fall Ermittlungen aufgenommen.
Keine HSV-Maßnahmen geplant
Nach SPORT1-Informationen wird der HSV vorerst keine weiteren Maßnahmen ergreifen oder Untersuchungen einleiten und sieht sich nicht in der Position, Rechenschaft ablegen zu müssen. Der HSV will sich trotz der Vorwürfe weiterhin vor den Spieler stellen, da er vereinsintern als Musterbeispiel für Integration angesehen wird: Jatta verhalte sich überaus korrekt, bringe Leistung, und sei dabei, die deutsche Sprache zu erlernen.
Die Geschichte Jattas, der als Flüchtlingsjunge einen Profivertrag beim HSV unterschrieb, galt bislang als modernes Fußballmärchen. Sollte sich der Verdacht gegen Jatta erhärten, drohen der Entzug der Aufenthaltsgenehmigung, die nach Abendblatt-Informationen erst kürzlich um drei weitere Jahre verlängert wurde, sowie eine Sperre durch den DFB.
Das zuständige DFB-Sportgericht hat den Hamburger SV informiert und um eine Stellungnahme gebeten. Das Gremium werde zu gegebener Zeit über den Einspruch zu befinden haben, teilte der DFB weiter mit.