Eduard Geyer, ehemaliger Spieler und Trainer von Dynamo Dresden, hat nach monatelangem Streit über seine Stasivergangenheit das Amt als Ehrenspieler des Fußball-Zweitligisten freiwillig und mit sofortiger Wirkung zurückgegeben. Das gaben die Sachsen am Montag bekannt.
Geyer nicht mehr Ehrenspielführer
"Ich habe diese Entscheidung zum Wohle des Vereins getroffen, vor dem die Befindlichkeiten einzelner Personen zurückzustehen haben", wird der 74-Jährige in einer Erklärung auf der Dynamo-Homepage zitiert. Diese soll er gegenüber dem amtierenden Präsidenten Holger Scholze und dem Ehrenrat der Dresdner abgegeben haben.
Im Sommer hatten mehrere Vereinslegenden um den langjährigen DDR-Auswahlspieler Hans-Jürgen Kreische von der Vereinsführung gefordert, dem früheren Verteidiger das Amt abzuerkennen. Geyer war unter dem Decknamen "Jahn" mehr als zehn Jahre Inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Staatssicherheit der ehemaligen DDR tätig.
Geyer einer von neun Ehrenspielführern
"Die SG Dynamo Dresden soll die Möglichkeit haben, sich allein auf die Lösung ihrer aktuellen Probleme und zu 100 Prozent auf das Kerngeschäft und die damit verbundenen sportlichen Herausforderungen zu konzentrieren", sagte Geyer weiter. Zuletzt hatte das Übergangspräsidium der Sachsen den Dialog mit beiden Konfliktparteien gesucht, um nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, hieß es.
"Ede" Geyer war einer von bisher neun Ehrenspielführern des Klubs und war von 1968 bis 1975 Spieler bei Dynamo Dresden. 1986 übernahm er Dynamo als Trainer. Bei Energie Cottbus war Geyer von 1994 bis 2004 Cheftrainer. Unter seiner Leitung spielten die Lausitzer von 2000 bis 2003 in der Bundesliga.