Der Hamburger SV hat auf den durchwachsenen Saisonstart reagiert und sich nach nur 226 Tagen von Trainer Christian Titz getrennt.
HSV feuert Coach Titz - Wolf kommt
Das teilte der Klub am Dienstag mit. Man habe den Trainer zwei Tage nach dem mageren 0:0 gegen den VfL Bochum in einem persönlichen Gespräch darüber informiert. Der frühere Stuttgart-Trainer Hannes Wolf übernimmt den Job.
"Es gehört zu unserer Verantwortung, die sportliche Situation sachlich zu analysieren. Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir leider nicht die angestrebte Entwicklung genommen haben und ein erhöhtes Risiko sehen, dass wir unser Saisonziel verfehlen werden", sagte Ralf Becker, der seit Mai 2018 als Sportvorstand im Klub aktiv ist.
HSV enttäuscht zuletzt
Der Bundesliga-Absteiger hat nach zehn Spieltagen 18 Punkte auf dem Konto. Der HSV hat von den letzten fünf Spielen nur eins gewonnen, auch spielerisch ließen die Leistungen bisweilen zu wünschen übrig. Saisonziel der Hamburger, die mit dem teuersten Kader der Liga-Historie (28,5 Millionen Euro Gehaltsetat) im Unterhaus angetreten waren, ist der direkte Wiederaufstieg.
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Weil das nach Ansicht der Klub-Bosse aktuell in Gefahr ist, musste mit Titz inklusive Interimslösungen HSV-Trainer Nummer 16 seit 2008 gehen. Sein zunächst gefeiertes offensives Spielsystem geriet zudem immer heftiger in die Kritik. Auch die vielen Wechsel seiner Startformation wurden öffentlich hinterfragt.
Fans reagieren wütend
Allerdings liegt der HSV als Fünfter nach zehn Spieltagen auch gerade einmal zwei Punkte hinter Tabellenführer Köln und einen hinter dem Relegationsplatz. Wohl auch deswegen reagierten viele Fans unter der Ankündigung der Titz-Trennung erbost und beschimpften die Klub-Verantwortlichen.
Auch Sturm-Hoffnung Jann-Fiete Arp hätte offenbar gerne mit Titz weitergearbeitet. Bei Instagram versah er ein Bild, auf dem er mit Titz abklatscht, mit wütenden Emojis und mehreren Ausrufezeichen.
Er wolle damit "keine Entscheidung kommentieren, kritisieren oder sonst was, nur meine Gefühle über das Ende unserer Zusammenarbeit ausdrücken", schrieb Arp später. Seine zwei Bilder mit Titz löschte er.
Titz hatte das Traineramt bei den HSV-Profis am 12. März von Bernd Hollerbach übernommen, verhinderte den erstmaligen Abstieg des Bundesliga-Gründungsmitgliedes aber nicht. Sein Vertrag hatte eine Laufzeit bis 2020.
Wolf wird neuer Trainer
Nachfolger von Titz wird Hannes Wolf, der zuletzt den VfB Stuttgart trainiert hatte. Mit dem VfB war Wolf 2017 als Zweitliga-Meister aufgestiegen, am 28. Januar trennte sich der Klub dann aber von ihm. Wolf wird bereits am Mittwoch das Training mit der Mannschaft aufnehmen.
Um 17 Uhr wird Wolf am Dienstag während einer Pressekonferenz vorgestellt.
In der laufenden Saison war es die fünfte Trainerentlassung im Fußball-Unterhaus. Zuvor mussten bereits Uwe Neuhaus (Dynamo Dresden), Stefan Leitl (FC Ingolstadt), Ilia Gruev (MSV Duisburg) und Kenan Kocak (SV Sandhausen) gehen.