Felix Magath hat sich erneut lautstark in die Trainerpolitik des Hamburger SV eingemischt und mit Kopfschütteln auf die Ernennung von Hannes Wolf als Nachfolger von Christian Titz reagiert.
OP-Vergleich: Magath-Kritik an Wolf
"Warum seit einiger Zeit in der Bundesliga überwiegend Nachwuchstrainer verpflichtet werden, ist nur schwer nachvollziehbar", moniert Magath in der Bild die Entscheidung des HSV, nach Christian Titz erneut auf einen jungen Coach zu setzen. Jugend-, Amateur- und Profi-Fußball sind für mich drei komplett verschiedene Paar Schuhe."
HSV permanente Operation am offenen Herzen
Den jungen Trainern fehle einfach die Erfahrung. "Was denken Sie, wofür sich die Klubbosse entscheiden würden, wenn sie persönlich vor einer schweren Herz-Operation stünden? Für den jungen Arzt, der gerade mit Auszeichnung sein Studium beendet hat? Oder für den erfahrenen Arzt und Operateur, der das schon 1000-mal gemacht hat, jede schwierige Situation kennt und bereits gemeistert hat? Und der HSV ist eine permanente Operation am offenen Herzen.“
Deswegen könne er nach der Entlassung von Titz auch keine Genugtuung empfingen. "Ich werde erst zufrieden sein, wenn der Klub wieder in der 1. Liga spielt. Der Hamburger SV wird immer größer sein als einzelne Personen."
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Magath bezeichnete Titz als Märchenerzähler
Bereits an Titz hatte Magath vor einigen Wochen kein gutes Haar gelassen und den Trainer als "Märchenerzähler" tituliert. Warum Magath den neuen Coach noch vor seinem ersten Spiel mit dem HSV direkt angeht, ist unklar.
Immerhin arbeitete Wolf beim VfB anfangs sehr erfolgreich und stieg mit den Schwaben in die Bundesliga auf.
Magath: Gewagte These zu Bayern-Transferpolitik
Eine gewagte These stellt der 65-Jährige zudem über die Transferpolitik des FC Bayern auf. Magath mutmaßt, dass sein Ex-Klub auf größere Transfers verzichtete, um die Dominanz im nationalen Wettbewerb zu stoppen.
"Auch Uli Hoeneß hat natürlich erkannt, dass die übergroße Dominanz seines Vereins weder für die Liga noch für die Bayern gut ist. Auch er weiß, dass es schwer wird, ohne nationale Konkurrenz in entscheidenden Champions-League-Spielen das ganze Potenzial zu hundert Prozent abzurufen. Die Bayern-Spieler gewöhnen sich an leichte Siege. Ich weiß, das ist eine mutige These, aber unterschätzen Sie Uli Hoeneß nicht. Der ist clever."