1860 München hat nach dem verpassten Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern die Reißleine gezogen und sich von Trainer Kosta Runjaic getrennt.
Runjaic beurlaubt - Eichin degradiert
Zu dieser Maßnahme entschlossen sich die "Löwen" am späten Montagabend nach dem 1:1 (1:1) gegen den 1.FC Kaiserslautern.
Interimsmäßig wird vorerst wieder Daniel Bierofka die Trainerrolle übernehmen, der die Münchner in der vergangenen Saison vor dem Abstieg bewahrt hatte.
Er hatte mit einer Ausnahmegenehmigung nur über einen befristeten Zeitraum einspringen dürfen, da er nicht die erforderliche Trainerlizenz besitzt. Inzwischen hat Bierofka immerhin die A-Lizenz.
Ismaik entscheidet über Eichins Kopf hinweg
Die Entscheidung für die Beurlaubung Runjaics nach nur 144 Tagen Amtszeit soll auf Drängen von Investor Hasan Ismaik und über den Kopf von Sportchef Thomas Eichin getroffen worden sein.
"Wir haben intern eine Entscheidung getroffen. Thomas Eichin wird nicht mehr Geschäftsführer sein sondern nur noch Sportdirektor", sagte Ismaik am Dienstag. "Das war auch von Beginn an so vereinbart. Wir haben eine neue Personalie: Ein Finanzfachmann wird die Geschäftsführung vorübergehend übernehmen." Dabei handelt es sich um Anthony Power.
Eichin hält sich bedeckt
Eichin hatte sich zur Trainerfrage kurz nach dem Abpfiff noch bedeckt gehalten. "Ich weiß nicht, wie man dieses Unentschieden sieht. Das muss man abwarten. Schauen wir mal, was der heutige Abend und der morgige Tag bringt", sagte Eichin zu SPORT1:
"Grundsätzlich spreche ich in solchen Phasen nicht über den Trainer. Kosta weiß, wie ich zu ihm stehe, mehr muss ich dazu nicht sagen."
Auch Präsident Peter Cassalette reagierte bereits vor dem Spiel bei SPORT1 ausweichend: "Wir haben nie ein Ultimatum gestellt, wir haben nur gesagt, wenn dieses Spiel nicht gewonnen wird, müssen wir gewisse Dinge hinterfragen. Das heißt nicht, dass wir den Trainer infrage gestellt haben."
Als Tabellen-14. liegen die Sechziger mit zwölf Zählern nur einen Punkt vor Relegationsplatz 16. (Die Tabelle der Zweiten Liga)
Sie hatten als Saisonziel einen gesicherten Mittelfeldplatz ausgegeben und ihren Kader dafür mit 6,6 Millionen Euro teuren Neuzugängen aufgerüstet. Ismaiks vor dem Spiel gegen Kaiserslautern übermitteltes Ultimatum, Runjaic müsse "jetzt liefern", konnte der Trainer letztlich nicht erfüllen.