Die Trainersuche bei Zweitligist RB Leipzig gestaltet sich schwieriger als erwartet. Der aktuelle Trainer und Sportdirektor in Personalunion, Ralf Rangnick, muss seinen Wunschkandidaten von der Liste streichen.
Absagen-Posse um Weinzierl und RB
Augsburgs Erfolgscoach Markus Weinzierl wird in der nächsten Saison nicht Trainer bei den Roten Bullen. Bis zuletzt baggerten die Verantwortlichen der Leipziger am 41-Jährigen. Doch SPORT1 erfuhr nun, dass Weinzierl keine Lust verspürt, unter Rangnick zu arbeiten und den Leipziger Verantwortlichen daher abgesagt hat.
Nach dem Spitzenspiel gegen Bochum am Samstagnachmittag ging RB allerdings seinerseits in die Offensive und verkündete, dass die Bullen Weinzierl einen Korb gegeben hätten. "Ich habe gestern Abend mit Roman Grill, dem Berater von Markus Weinzierl, telefoniert und abgesagt", zitiert die Leipziger Volkszeitung RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff nach dem 3:1 der Sachsen gegen den VfL Bochum.
Augsburgs Manager Stefan Reuter zeigte sich verärgert über die Unruhe: "Die Vereine müssen endlich kapieren, dass Markus Weinzierl einen Vertrag bis 2019 bei uns hat", sagte Reuter.
"Der erste Weg wäre gewesen, zu mir zu kommen. Uns hat keiner aus Leipzig angesprochen. Und das können sie sich auch sparen", sagte der Weltmeister von 1990 nach dem 2:4 beim FSV Mainz 05.
Weinzierl will beim FCA bleiben
Rangnick, dem der Ruf des sehr ehrgeizigen, ungeduldigen Fußball-Professors vorauseilt, wird zur kommenden Spielzeit den Trainerposten bei RB aufgeben und dann nur noch Sportchef sein.
Zuletzt hatte Weinzierl im SPORT1-Interview RB noch gelobt: "Leipzig ist absolut ambitioniert. Ein sehr tolles Projekt. Leipzig vertritt eine ganze Region und will im Osten Erstliga-Fußball präsentieren. Und aktuell sind sie auf einem sehr guten Weg und ich glaube, dass sie aufsteigen."
Im Erfolgsfall müssten sie ihr Premierenjahr dann allerdings ohne Weinzierl angehen. Der Bayer möchte noch ein Jahr beim FCA bleiben, vorausgesetzt der Verein schafft den Klassenerhalt. Im Abstiegsfall wird er die Schwaben wohl trotz Vertrags bis 2019 verlassen.
Rangnick selbst wollte die Thematik Weinzierl auf SPORT1-Nachfrage nicht kommentieren: "Wir haben bis jetzt nicht gesagt, mit wem wir verhandeln und wir werden es auch künftig nicht tun. Wenn es zu diesem Thema etwas zu sagen gibt, dann werden wir es tun."