Auch nach dem 0:0 am Montagabend in der Zweiten Liga beim Karlsruher SC waren Spieler von RB Leipzig und Sportdirektor Ralf Rangnick Anfeindungen gewaltbereiter Fans ausgesetzt.
Blockade und Farbbeutel gegen RB
Die Abfahrt des Mannschaftsbusses wurde von etwa 200 KSC-Anhängern blockiert. Das Auto von Rangnick wurde bespuckt und mit Farbbeuteln beworfen.
Erst eine halbe Stunde vor Mitternacht konnten die Leipziger unter Polizeischutz das Wildparkstadion verlassen.
Zu Ausschreitungen war es bereits im Vorfeld der Begegnung gekommen. Nach Aussage von Rangnick waren etwa 20 "völlig wahnsinnige" Chaoten ins Teamhotel gestürmt und hatten dort den Essensraum besetzt.
Die zuständige Polizeiinspektion Landau relativierte einige Aussagen jedoch. Demnach konnten die Personen laut Polizeiangaben von den Hotelangestellten am Haupteingang zurückgewiesen werden.
Auf jeden Fall waren die Leipziger von den Vorfällen spürbar angeschlagen. "Die Leipziger wollten sich zunächst gar nicht zu den Vorfällen äußern. Aber den Verantwortlichen war anzumerken, dass etwas nicht stimmt", berichtete SPORT1-Reporter Martin Quast über die Stimmung vor Ort, ehe Rangnick das Schweigen brach.
Rangnick rief den gesamten Fußball zum Handeln auf: "Momentan habe ich das Gefühl, dass es manchen nur darum geht, irgendein Feindbild zu haben. Es ist ein Zeitpunkt gekommen, an dem wir alle miteinander über entsprechende Maßnahmen nachdenken müssen."
Die Vorfälle am Montag waren der vorläufige Tiefpunkt der Anfeindungen gegen die Leipziger, die als angebliches Symbol der Kommerzialisierung im Profifußball angeprangert werden.
Zuvor war ein geplantes Jugendcamp wegen Drohungen abgesagt worden. Am Montag gab es einen an RB und Fan-Organisationen verschickten anonymen Brief mit einer Reisewarnung für das Spiel in Karlsruhe.