Die Overwatch League boomt. Trotz exorbitant hoher Einstiegskosten haben sich im vergangenen Jahr insgesamt zwölf Mannschaften in die Liga eingeschrieben. Von bis zu 20 Millionen US-Dollar Startgeld war die Rede. Für die zweite Saison könnte diese Summe noch einmal fast um das doppelte, wenn nicht gar das dreifache übertroffen werden. Angeblich plane Blizzard neue Startplätze für einen Preis zwischen 35 Millionen und 60 Millionen US-Dollar anzubieten.
Millionen-Kosten für neue Teams
Erfolg wieder erwarten
Als die Pläne für die Overwatch League bekannt gegeben wurden, fanden sich mehr Kritiker dazu im Netz als Befürworter. Die Liga sei zu teuer, zu ambitioniert, zu unentwickelt und verfüge über keinerlei eSports-Historie. Entwickler Blizzard führte jedoch allen Schwarzsehern deutlich vor Augen, dass das Konzept schlussendlich aufging.
Laut ESPN habe die Liga in den vergangenen drei Monaten die finanziellen Erwartungen übertroffen. Die Deals mit Twitch, HP Omen und Intel spülten zusätzliche Millionen in die Kassen.
Neue Millionen
Das Erfolgskonzept möchte Blizzard gerne fortführen und neue, auch ausländische Teams, in die Liga holen. Tatsächlich sind lediglich die Shanghai Dragons das einzige komplett nicht-amerikanische Team. Andere eSports-Organisation wie Seoul Dynasty oder London Spitfire gehören zu US-Firmen oder haben einen entsprechenden Besitzer.
Grundsätzlich gibt es bereits einige Interessenten, die ab 2019 in der Liga mitmischen könnten. Bereits vor dem Start in die Debütsaison gab es vielversprechende eSports-Organisationen, die es jedoch nicht mehr fristgericht bis zur Deadline schafften, sich anzumelden. Hierzu zählte auch Wesley Edens, Mitbesitzer des NBA-Teams Milwaukee Bucks und der eSports-Mannschaft Fly Quest.
Streitpunkt Kosten
Trotz des großen Erfolgs könnte es die Overwatch League schwer haben neue Teams in Europa oder Asien zu finden. Laut ESPN beäugen europäische Investoren das Konstrukt der Liga argwöhnisch. Jedoch könnte der finanzielle Erfolg die Europäer zum Umdenken bewegen. Gleiches gilt für südkoreanische Unternehmen. Jedoch haben hier Firmen wie SK Telecom, CJ Entus oder KT Rolster das Problem, dass sie ihre Produkte lediglich im Inland vertreiben.
Eine Finanzierung in eine Liga, die hauptsächlich international stattfindet, wäre für den heimischen Markt aus der Sicht der Telekommunikationsriesen nicht relevant. Auch wären die Kosten im Vergleich zu den Investitionen, die die Firmen unter anderem für League of Legends tätigten, ungleich viel höher.