Der Vorsitzende der Overwatch League Nate Nanzer spricht im Interview mit Daily Mail Online vom Wunsch der Expansion. Nächste Season sollen in global vernetzten Städten wie Bangkok, Shanghai, Rio oder aber auch Berlin und Paris neue Mannschaften angesiedelt werden.
Overwatch greift nach Europa
In der laufenden Season wird der hohe Anteil an US-amerikanischen Teams zum Wachstumshindernis. Zwölf Organisationen durften in dieser Season am Spielgeschehen teilnehmen, neun davon repräsentieren Städte der USA.
Schlechte Sendeplätze für europäische Fans
Bisher mussten die Fans in und um Deutschland herum lange wach bleiben, wenn sie bei den Matches mitfiebern wollten. Der Hauptgrund ist, dass mit „London Spitfire“ lediglich ein einziges europäisches Team vertreten ist. Das soll sich nun ändern.
Activision Blizzard will das große Potenzial des europäischen, asiatischen und südamerikanischen Marktes besser ausnutzen. Andere Sendezeiten und global verteilte Teams sollen es ab Season 2 vor allem für Europäer angenehmer gestalten, das Geschehen live auf Twitch zu verfolgen.
Um die ambitionierten Ziele zu erfüllen, leistete der Activision-CEO Bobby Kotick vor der European Club Association, dem Verband der europäischen Fußballvereine, mit Vorträgen über die wachsende Bedeutung des eSports Überzeugungsarbeit. So möchte er vor allem europäische Top-Clubs in die Liga locken, die gerade das eSport-Business entdecken und geeignete Strukturen bieten.
20 Millionen US-Dollar kostete die Anmeldung
Nanzer hielt sich mit Details zum Season 2-Buy-In bisher zurück. Zwischen den Zeilen lässt sich allerdings herauslesen, dass die Summe im Vergleich zum Vorjahr steigen wird. Experten schätzen den Betrag auf unglaubliche 35 bis 60 Millionen US-Dollar.
Mit ihrem globalen Konzept ist die OWA vielen anderen Ligen einen Schritt voraus. Teams verschiedener Kontinente treffen in der regulären Season aufeinander und müssen sich nicht erst in regionalen Turnieren für die Weltmeisterschaft qualifizieren.
Ähnlich wie die amerikanische Eishockeyliga NHL ist auch die Overwatch League als Franchise-Wettbewerb aufgebaut. Teambesitzer sind nicht wie etwa im klassischen Sport Vereine, sondern Investoren und Unternehmen. Einen Startplatz in der Liga müssen diese erkaufen. Die Franchisenehmer haben dabei vielerlei Kriterien zu erfüllen, damit sie mitspielen dürfen.
So wird beispielsweise eine Alters- und Krankenvorsorge für die Spieler vorgeschrieben. Der Arbeitsvertrag muss neben einem Mindestgehalt von 50.000 USD auch Klauseln zur Preisgeldverteilung enthalten. Mindestens 50% der Preisgelder sollen demnach direkt an die Spieler gehen. Auf diesem Weg will die OWA „einer neuen Generation eSportler nachhaltige Karrierechancen" bieten.